EU-Kommission: Kein Stichtag für Euro-Beitritt

In den EU-Verträgen ist der Euro als Währung für alle Mitgliedsländern zwar formal vorgesehen, politisch aber oft nicht gewollt.

Die EU-Kommission überlässt die Entscheidung über den Zeitpunkt eines Beitritts zur Eurozone den Mitgliedsländern der Europäischen Union. "Es gibt keinen Stichtag", sagte der für den Euroraum zuständige EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis am Montag.

Er und EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici hätten vorige Woche mit EU-Abgeordneten über eine Vollendung der Wirtschafts- und Währungsunion bis 2025 diskutiert. Das bedeute aber nicht, dass alle EU-Staaten bis dahin Mitglied der Eurozone sein müssten.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte zuvor berichtet, Moscovici habe gesagt, dass alle 27 verbliebenen EU-Staaten nach dem Brexit bis 2025 den Euro haben sollten.

In den EU-Verträgen ist der Euro als Währung für alle Mitgliedsländern zwar formal vorgesehen. Für Dänemark gibt es genauso wie für Großbritannien eine Ausnahmeklausel. In den anderen EU-Staaten Schweden, Polen, Ungarn, Tschechien, Kroatien, Rumänien und Bulgarien werden entweder die Konvergenzkriterien nicht erfüllt oder der Beitritt zum Währungsraum mit seinen 19 Mitgliedern ist von den Regierungen politisch nicht gewollt.

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