Esterhazy-Betriebe: Stefan Ottrubay bald allein zu Hause?

PRÄSENTATION ESTERHAZY BETRIEBE GMBH: OTTRUBAY
Verschleiß an Managern, Geschäftsführer ging jetzt nach nur einem halben Jahr

Stefan Ottrubay gilt als energischer Charakter, der Auseinandersetzungen nicht aus dem Weg geht. Die Fluktuation im Management der knapp 360 Mitarbeiter großen Unternehmensgruppe wundert in Wirtschaftskreisen daher niemanden.

Der 54-jährige ist der Neffe der verstorbenen Melinda Esterházy, Ehefrau des letzten burgenländischen Fürsten Paul V. Esterházy.

Der aktuellste Abgang passiert aber selbst für Insider überraschend. Rudolf Schwarz, Geschäftsführer der Esterhazy Betriebe GmbH, geht nach einem halben Jahr schon wieder.

Das Engagement von Schwarz wurde im Frühjahr freudig vermeldet. Er werde „in mehreren zentralen Bereichen die Geschicke des burgenländischen Leitbetriebes mitlenken“. Ottrubay freute sich, einen „erfahrenen Unternehmensleiter und Manager mit starker Medienerfahrung zu gewinnen“. Schwarz freute sich natürlich auch, auf die „vielfältigen Aufgaben der Esterhazy Gruppe“.

Die Freude dürfte rasch verflogen sein. Zwischen dem autoritären Ottrubay und seinem neuen Manager soll es bald Diskussionen über ein Modernisierungs- und Digitalisierungskonzept und die Marketingstrategie gegeben haben. Man trennte sich einvernehmlich, mit 20. Dezember wurde Schwarz im Firmenbuch als Geschäftsführer gestrichen. Der 39-Jährige legte in der Styria Media Group eine steile Karriere hin und war zuletzt Geschäftsführer der Tageszeitung „Die Presse“.

Schwarz ist nicht der einzige prominente Abgang. Stefan Tscheppe verabschiedete sich als Leiter des Weinguts Esterházy. Ebenfalls weg ist Personalchef Roland Schieber, Marketingleiter Stefan Ebner ging wieder zu Red Bull zurück.

Eine Unternehmenssprecherin verweist auf die vielfältigen Bereiche, von Forst- und Bio-Landwirtschaft bis zu Immobilien und historischen Schlössern. Man könne nicht von unüblich hoher Fluktuation sprechen. In den 12 Unternehmensbereichen seien etwa 50 Führungskräfte tätig. Da gebe es natürlich auch Wechsel; die wenigen, die das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren verließen, „sind alle wieder in guten Positionen bei soliden Unternehme gelandet“.

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