Erste hofft auf kleinen Gewinn in Rumänien

Erste hofft auf kleinen Gewinn in Rumänien
Weiterer Jobabbau nach Verlusten.

Die Erste Group sieht nach verlustreichen Jahren bei ihrer rumänischen Tochterbank BCR Licht am Ende des Tunnels. „Wir rechnen in Rumänien heuer mit einem kleinen Gewinn“, zeigte sich Erste Group-Chef Andreas Treichl bei der Präsentation der Konzernbilanz zuversichtlich.

Gut ein Viertel der Kredite, die die BCR vergeben hat, sind Problemfälle. Die Risikovorsorgen mussten von 500 Millionen Euro im Jahr 2011 auf 737 Millionen Euro aufgestockt werden. Damit heuer die Wende von fast 300 Millionen Euro Verlust 2012 in die schwarzen Zahlen geschafft werden kann, werden heuer weitere Hunderte Jobs gestrichen. Schon 2012 mussten 950 Mitarbeiter in Rumänien gehen. Heuer soll die Zahl der Beschäftigten in der BCR noch einmal um 800 fallen. Treichl räumt ein, die BCR 2006 zu teuer gekauft zu haben. Mehr als vier Milliarden Euro zahlte die Erste für die rumänische Bank. Seither musste der Firmenwert um 1,7 Milliarden Euro abgeschrieben werden.

Quartalsverlust

Die Wertberichtigungen für Rumänien – rund 500 Millionen Euro im Schlussquartal 2012 – brachten der Erste Group in diesem Jahresviertel tiefrote Zahlen: 114 Millionen Euro Verlust verbuchte die Bank in diesen drei Monaten.

Im Gesamtjahr 2012 konnte die Erste Group trotz der Verluste in Rumänien einen Gewinn von 484 Millionen Euro ausweisen. Im Krisenjahr 2011 schrieb die Bank 719 Millionen Euro Verlust. Maßgeblich beigetragen zum Gewinn im Vorjahr hat der Rückkauf eigener, sogenannter Hybrid-Anleihen unter dem Nennwert. Das brachte 323 Millionen Euro Gewinn ein. An die Aktionäre wird eine Dividende von 40 Cent je Aktie ausbezahlt. Für das laufende Jahr zeigte sich Treichl vorsichtig optimistisch. Das Ergebnis sollte stabil bleiben, die Risikokosten dürften sinken.

In Ungarn, wo die Erste-Tochter im Vorjahr 55 Millionen Euro Verlust schrieb, rechnet Treichl mit keiner Verbesserung – wenn nicht ein Wunder geschieht. An Zukäufe denkt der Erste- Group-Chef nach dem teuren Rumänien-Abenteuer nur im kleinen Stil. So könnte die Erste etwa die Serbien-Tochter der Hypo-Alpe-Adria-Bank erwerben. Ein Einstieg in Polen sei derzeit zu teuer.

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