Erste Group auf Einkaufstour

Erste Group-Chef Andreas Treichl.
Die Bank schreibt wieder einen Gewinn und will in Rumänien und Ungarn expandieren.

Nach einem Verlust von 927 Millionen Euro im Gesamtjahr 2014 geht es mit der Erste Group wieder aufwärts. Im ersten Halbjahr machte sie 487 Mio. Euro Gewinn. „Bei den Risikokosten gab es einen dramatischen Rückgang“, begründet Chef Andreas Treichl die Entwicklung. „Wir erwarten einen weiteren Rückgang.“

Kreditausfälle

Vor allem bei faulen Krediten gab es eine massive Besserung der Lage, sie fielen auf den tiefsten Stand seit Ende 2010. Mit Ausnahme von Ungarn schrieb der Konzern in allen Ländern Gewinne. Treichl rechnet aber auch dort für das zweite Halbjahr mit schwarzen Zahlen. Und dies nachhaltig, nachdem die Budapester Regierung eine Reduzierung der Bankensteuer ab 2016 beschlossen hat.

Ob sich die guten Zahlen der Gruppe konsequent im zweiten Halbjahr fortsetzen werden, wollte Treichl nicht bestätigen. „Es gibt noch viele Unsicherheiten, die nicht in unserem Einflussbereich liegen. Die Situation in Europa ist noch nicht im Lot.“ Als Beispiele nannte er die Griechenland-Krise, aber auch mögliche neue Kosten durch verschärfte Regularien oder ein plötzliches Erschlaffen des Wirtschaftsaufschwungs.

Dennoch: „Es ist eine ziemliche Trendwende im Ausblick im Vergleich zu den letzten sechs Jahren“, sagte Treichl. Die Risiken aus dem operativen Geschäft seien „extrem niedrig“. Aktionären winkt für das laufende Jahr wieder eine Dividende, nachdem diese für 2014 ausgeblieben war.

Interessiert zeigte sich Treichl an einer Expansion in Rumänien. Gerüchten zufolge planen griechische Banken den Verkauf ihrer dortigen Töchter. „Wir würden nicht nein sagen.“ Die rumänische Tochter BCR drehte im Halbjahr in die schwarzen Zahlen. Weiters ist er zuversichtlich, dass die „guten Gespräche“ zur Übernahme der Ungarn-Tochter der Citibank zu einem Abschluss kommen.

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