Erste Bank wirbt Konkurrenz Tausende Kunden ab

Erste Bank: Weniger Filialen, aber mehr Kunden
Mehr als 100.000 Kunden konnte die Erste Bank heuer neu gewinnen.

Die Erste Bank hat im hart umkämpften österreichischen Bankenmarkt heuer deutlich zulegen können: Die Zahl der Kunden ist seit Februar von 800.000 auf 916.000 gestiegen. Viele davon seien von der Bank Austria gekommen. Bank-Vorstand Peter Bosek rechnet damit, dass demnächst die Ein-Millionen-Kunden-Marke übersprungen wird. Der durchschnittliche Ertrag pro Kunde aber fallen. Bosek rechnet mit einem Rückgang um 20 bis 30 Prozent in den nächsten Jahren, wie er bei einem Vortrag vor der Amerikanischen Handelskammer in Wien erklärte. Die Bank wolle daher ihr Angebot für die Kunden ausbauen. Ein neues Girokontopaket – "aber sicher ohne Bankomatgebühr" – werde Anfang 2017 präsentiert, kündigte Bosek an. Das werde Zusatz-Apps wie Cash-Flow-Rechnungen fürs Haushaltsbudget enthalten.

Um die Finanzierungsbasis für Kleinstbetriebe auszubauen, werde die Erste Bank mit der Crowd-Investing-Plattform Conda kooperieren.

"FinTech-Blase"

In den vielen kleinen Finanz-Start-ups ("FinTechs") sieht Bosek "eine Blase". "Vor einem Jahr gab es Börsengänge. Die Unternehmen sind heute nur ein Drittel davon wert", sagte er. Und Bosek erkennt bereits einen Wandel: "Zuerst dachten die FinTechs, sie fegen die Banken aus dem Markt. Jetzt kommen sie und wollen kooperieren." Bosek sieht Banken im Vorteil: "Wir haben viele Kundendaten, aber im Gegensatz zu Facebook oder Google verkaufen wir sie nicht."

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