Erotik-Händler "Secret Factory" pleite

Erotik-Händler "Secret Factory" pleite
164 Mitarbeiter betroffen, 4,5 Millionen Euro Schulden.

Mit Reizwäsche, Sex-Filmen und Erotik-Spielzeug aller Art lassen sich offenbar im stationären Einzelhandel keine Gewinne mehr schreiben. Denn: Die Secret Factory GmbH mit Sitz in Bergheim, Salzburg, hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt, das bestätigt der KSV1870 dem KURIER. Das Unternehmen betreibt österreichweit 43 Erotikmärkte vor allem in Einkaufszentren und beschäftigt rund 164 Mitarbeitern. Secret Factory hat laut eigenen Angaben rund 4,51 Millionen Euro Schulden, aber nur 1,97 Millionen Euro Vermögen.

„Das Unternehmen "Secret Factory GmbH" geht aus der "Beate Uhse VertriebsgmbH" hervor, welche ökonomisch eigenständiger österreichischer Lizenznehmer der "Beate Uhse AG" mit Sitz in Flensburg ist, heißt es auf der Internet-Homepage (www.secretfactory.at). Den Umsatz beziffert das Unternehmen mit rund 20 Millionen Euro.

Die Pleite-Ursachen

Als Insolvenzursachen werden laut KSV1870 „die völlige Neuausrichtung des Marktes für Erotikartikel durch das Internet“ angeführt. „Die Warengruppe DVD (Sexfilme) ist gänzlich zu Gunsten der Streaming-Portale verloren gegangen, sonstige Artikel werden über den Internethandel, wie etwa Amazon vermarktet, und gerät dadurch der Einzelhandelspreis massiv unter Druck“, heißt es dazu weiter. Zum anderen habe sich „das enorme Neuangebot von Verkaufsflächen in Einkaufs- und Fachmarktzentren in Österreich merklich negativ auf den Durchschnittsumsatz pro Quadratmeter Verkaufsfläche niedergeschlagen“. Dieser Situation sei mit der Entwicklung von Eigenmarken, welche nicht mit anderen Händlern verglichen werden können, und mit der Installation eines eigenen Internetportals entgegen gesteuert worden. Der Erfolg der Eigenmarken und die Vermarktung über Internet liege jedoch hinter den Erwartungen zurück.

Das Unternehmen soll fortgeführt, aber Filialen zum Teil geschlossen werden. Denn Gläubigern wird 20 Prozent Quote geboten.

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