„Volvo will sich mit diesem Bau als moderner Autokonzern mit E-Antrieben positionieren. Der Bau ist das Beste der Holzingenieurskunst“, betont der Unternehmer aus dem innviertlerischen Altheim, der 360 Mitarbeiter beschäftigt und rund 100 Millionen Euro Umsatz macht.
Das Bestreben von Firmen und Investoren, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, lässt sie auf den Baustoff Holz zurückgreifen. Denn ein Kubikmeter Brettschichtholz speichert 668 Kilogramm CO2, während eine Tonne Stahl zwei Tonnen CO2 verursacht. Zwölf Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes stammen von der Baumaterial-Herstellung.
Technische Universität Singpore
Nur wenige Holzbau-Unternehmen sind in der Lage, die Erfordernisse von Architekten und Bauplanern zu erfüllen. Deshalb erhält Wiehag Aufträge aus der gesamten Welt. Vor einem Jahr wurde in Singapore die neue Technological University Nanyang eröffnet, die 42.000 Quadratmeter Fläche auf zehn Ebenen umfasst. Die Vorgabe war ein komplett klimaneutraler Bau.
Ebenfalls 2023 wurde der Ascent-Tower in Milwaukee (USA) eröffnet. Es ist mit 100 Metern das höchste Holzgebäude der Welt. Die 19 Geschosse in Holzbauweise thronen auf sechs Stockwerken aus Beton, die den Bewohnern als Parkgarage dienen. Das Gebäude wird seine Rekordhöhe aber bald an den Atlassian-Tower abgeben müssen. In Sydney wird im nächsten Jahr ein 180 Meter hohes Hochhaus, eine Mischung aus Stahl und Holz, entstehen. Die Vorgabe des IT-Unternehmens Atlassian ist, dass der CO2-Ausstoß bei diesem Bau um die Hälfte reduziert wird.
Aber auch im näheren Umfeld erhält Wiehag immer mehr Aufträge. Die Firma Hargassner baut ein Parkhaus mit zehn Ebenen aus Holz. Die neue Team-7-Zentrale in Ried/I. ist in Holz gebaut. Die neue Geschäftsstelle von Red Bull Leipzig wird ein Holzbau sein. Das neue Zentrallager von Edelka in Marktredwitz mit einer Fläche von 100.000 Quadratmeter kommt ebenfalls von Wiehag.
Ökologischer Fußabdruck
„Den Unternehmen ist der ökologische Fußabdruck wichtig. Hier findet ein Umdenken statt“, sagt Erich Wiesner. In der Vergangenheit hätten Zement und Stahl von den billigen Energiepreise profitiert, diese Zeit sei vorbei. Zudem müsse der CO2-Ausstoß entsprechend bepreist werden. Es gehe nicht um eine Subventionierung des Holzbaus, sondern um die Berücksichtigung der ökologischen Leistungen, die der Wald und das Holz erbringen. Wiesners Hoffnung könnte sich erfüllen. Die EU-Kommission plant, die Einspeicherung von CO2 durch das Holz zu honorieren.
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