Eon-Chef: "Energiekrise nicht vorbei, Haushalte sollen mehr sparen"
Der Chef des deutschen Energiekonzerns Eon, Leonhard Birnbaum, sieht die Energiekrise noch nicht als beendet an. Auch 2023 werde ein Krisenjahr sein, sagte Birnbaum am Dienstag vor Journalisten in Berlin. Vor allem auch dank des für die Jahreszeit warmen Wetters gebe es derzeit einen vergleichsweise geringen Gasbedarf und einen enorm hohen Speicherstand. Es müsste viel passieren, dass Deutschland in diesem Winter noch ein Versorgungsproblem bekomme.
Für den Winter 2023/2024 aber könne keine Entwarnung gegeben werden, sagte Birnbaum. Bei den Mengen müsse eigentlich viel mehr gespart werden. Die Industrie habe rund 20 Prozent Gas eingespart - auch, indem sie die Produktion heruntergefahren habe. Das gehe nicht lange gut, sondern gefährde auf Dauer Arbeitsplätze, so Birnbaum. Er nannte die privaten Haushalte die "Achillesferse". Diese hätten bisher nur 10 Prozent eingespart. "Das ist nicht genug. Wir können nicht darauf bauen, dass uns wieder ein warmer Winter helfen wird."
Außerdem müssten Bezugsquellen für Gas so schnell wir möglich diversifiziert werden, um die Versorgung zu sichern. Wenn zum Beispiel die Konjunktur in China anziehe, werde es für Deutschland erheblich schwieriger, Flüssigerdgas bezahlbar auf dem Weltmarkt zu beziehen.
Eon beliefert in Deutschland rund 14 Mio. Privat- und Geschäftskunden. Darunter sind rund 1,5 Mio. Gaskunden. Neben dem Energievertrieb ist der Betrieb von Verteilnetzen die andere große Säule im Kerngeschäft des Konzerns.
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