Europa kommt ins Hintertreffen

Europa kommt ins Hintertreffen
Zu hohe Kosten gefährden europäische Industrie.

Im internationalen Konkurrenzkampf sind die hohen Energiekosten das Lohnthema von heute“, betont Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner bei einer Veranstaltung zum Thema Exportwirtschaft der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien.

Die Produktion sei heute meist stark automatisiert, die Energiekosten schlagen sich entsprechend in der Kalkulation nieder. Mitterlehner: „Mit einem vier Mal höheren Gaspreis und doppelt so hohen Strompreisen in der EU gegenüber den USA hat es die Industrie schwer, am Standort Europa im internationalen Wettbewerb auf Dauer mitzuhalten. Firmen wie die Voest investieren in den USA.“

Vor zehn Jahren hatte Europa an der weltweiten Stahlerzeugung noch einen Anteil von 23 Prozent, mittlerweile liegt die Quote bei elf Prozent. Gleichzeitig wurde die weltweite Produktion um 80 Prozent hochgefahren.

Ein Dorn im Auge sind dem Minister auch die ambitionierten CO2-Ziele Europas (Reduktion um 20 Prozent bis zum Jahr 2020). „Bei den bisherigen Klimaschutzkonferenzen hat sich gezeigt, dass die anderen Staaten die CO2-Ziele nicht mittragen.“ Die europäische Industrie komme unter Druck, wenn sie einseitig CO2 reduziere und verliere an Wettbewerbsfähigkeit. Er pocht auf eine international akkordierte Vorgangsweise und darauf, dass auch industriepolitische Ziele berücksichtigt werden.

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