Energie-Firmen sparten 2015 mehr Energie
Stromversorger, Tankstellen, Ölhändler: Die gesamte Energiebranche in Österreich ließ kein gutes Haar am Energieeffizienzgesetz, das jede dieser Firmen seit Anfang 2015 verpflichtet, 0,6 Prozent ihrer Energieabgabe einzusparen.
Jetzt, ein Jahr später, stellt sich heraus: All diese Unternehmen sparen viel mehr Energie ein als dieses Gesetz vorschreibt. 1,04 Prozent statt des offiziellen Ziels von 0,6 Prozent ihres Absatzes. Für Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner ist das erfreulich: "Das neue System hat sich bewährt. Trotz der derzeit niedrigen Energiepreise bleibt der effiziente Einsatz der Energie wichtig", betont er. Österreich könne damit die Vorgaben der EU-Effizienz-Richtlinie erfüllen, freut sich auch Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur.
Sie ist für die Überwachung des Energiesparens der Branche zuständig. Denn alle betroffenen Energie-Firmen müssen ihre Spar-Maßnahmen – etwa Anreize zum Tausch von Heizungskesseln und Glühbirnen oder zur Wärmedämmung bei ihren Kunden – der Energieagentur melden. Diese führt genau Buch darüber und prüft, ob diese Maßnahmen tatsächlich für den effizienteren Einsatz der Energie geeignet sind. 10.882 Energieeffizienz-Maßnahmen haben die Unternehmen gemeldet. Die Übererfüllung der Ziele im Vorjahr wird den Firmen übrigens für heuer gut geschrieben.
"Zu bürokratisch"
Für Klaus Dorninger, Geschäftsführer der Energie AG Oberösterreich-Vertriebstochter Power Solutions, ist die Übererfüllung ein Ergebnis der jahrelangen Bemühungen der Versorger um effizienten Energieeinsatz. "Wir haben diese Erfahrung nützen können", sagt er.
Allerdings sei der Aufwand enorm. Die Anwendung des Gesetzes sei zu bürokratisch. Nicht sicher ist sich Dorninger, ob das Energiesparen in diesem Ausmaß weiter gehen kann. Es werde immer schwieriger, neue Spar-Themen zu finden.
Kommentare