Eisenbahner-KV: Streiks stehen im Raum, aber Züge rollen noch

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Eine Einigung ist noch nicht in Sicht, die Gewerkschaft berät heute über ihr weiteres Vorgehen.

Neben der Metalltechnischen Industrie verhandelt derzeit auch die Eisenbahnbranche ihren Kollektivvertrag (KV) für das kommende Jahr, wobei sich die Sozialpartner vergangene Woche in der zweiten Verhandlungsrunde ergebnislos getrennt haben.

Gespräche abgebrochen

Die Gewerkschaft vida hatte die Gespräche abgebrochen und für heute, Montag, Betriebsräteversammlungen angekündigt. Zu Streiks oder stehenden Zügen sollte es aber noch nicht so bald kommen. „Das ist unrealistisch, dass das von heute auf morgen passiert“, heißt es seitens der Gewerkschaft.

Einige hundert Betriebsräte sollen sich heute treffen und über gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen abstimmen, es könnten Proteste, Warnstreiks oder weitere Betriebsversammlungen beschlossen werden.

Gleichzeitig will man aber noch die nächste Verhandlungsrunde abwarten, bevor es ernst wird. Laut vida liegt noch kein entsprechendes Angebot seitens der Arbeitgeber vor. Wie die Gewerkschaft letztlich tatsächlich weiter vorgehen will, soll am Nachmittag verkündet werden.

"Unfinanzierbar"

Die Arbeitgebervertreter sehen die Lage naturgemäß anders. Mit der vollen Abgeltung der Inflation habe man ein konkretes Angebot gemacht, sagt Thomas Scheiber, Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Obmann des Fachverbands der Schienenbahnen.

Über die Höhe der Inflation ist man sich allerdings noch nicht einig. Die Forderung der Gewerkschaft, eine Erhöhung von brutto 500 Euro im Monat auf die KV- und Ist-Löhne für alle in der Eisenbahnbranche, würde im durchschnitt ein Plus von 18 Prozent bedeuten, und das sei „unfinanzierbar“.

Auf Arbeitgeberseite herrscht nun Spannung, was die Gewerkschaft am Nachmittag nach den Betriebsversammlungen verkünden wird.

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