Ex-Bankerin an der Spitze der neuen Staatsholding ÖBAG?

Susanne Höllinger, bis vor kurzem Chefin der Kathrein Privatbank
Susanne Höllinger, Ex-Chefin der Kathrein Privatbank, ist die neue Top-Favoritin für die Spitze des Aufsichtsrates

Die Suche nach einer Frau für die Spitze des Aufsichtsrates der neuen Staastsholding ÖBAG dauerte länger als geplant.  Der neue Aufsichtsrat hätte sich bereits konstituieren sollen, doch die Wirtschaftprüferin Christine Catasta, Senior-Partnerin von PwC, hatte kurzfristig abgesagt. 

Nun dürfte ÖVP-Finanzminister Hartwig Löger fündig geworden sein. Wie zu hören ist, sollen die Top-Managerinnen Susanne Höllinger, 52, und Iris Ortner, 44, bei der demnächst stattfindenden ersten Generalversammlung in den Aufsichtsrat bestellt werden.

Höllinger trat vor kurzem überraschend als Chefin der Kathrein Privatbank, die zum Raiffeisen-Sektor gehört, zurück. Sie gilt als Favoritin für den Vorsitz des ÖBAG-Aufsichtsrates. Das Präsidium des Gremiums ist wesentlich zeitaufwendiger als ein einfaches Aufsichtsratsmandat und wäre mit dem Bank-Job vermutlich nicht vereinbar.

Ex-Bankerin an der Spitze der neuen  Staatsholding ÖBAG?

Iris Ortner soll die zweite Frau im Aufsichtsrat werden

Ortner ist im Management der Tiroler Haustechnik-Gruppe Ortner ihres Vaters. Sie  soll ebenfalls auf einem ÖVP-Ticket in den Aufsichtsrat einziehen. 

Catasta kann nicht in die ÖBAG, da PwC die OMV-Tochter Borealis prüft. Die ÖBAG ist die mit Abstand größte Industrieholding des Landes und managt die Beteiligungen der Republik Österreich an OMV, Telekom Austria, Post, BIG, Casinos Austria sowie indirekt den Verbund.

Noch offen ist, ob der ehemalige Magna-Manager und Russland-Unternehmer Siegfried Wolf wieder in den Aufsichtsrat kommt. Er gilt wie berichtet als Favorit von Bundeskanzler Kurz, allerdings gibt es in der ÖVP viel Kritik an Wolf. Wolf saß bereits im Aufsichtsrat der "alten" ÖIAG, der sich selbst erneuerte und aus dem ein Freundesverein wurde.

voestalpine-General Wolfgang Eder hatte der ÖVP abgesagt. Weiterer schwarzer Kandidat ist der ehemalige Hofer-Boss Günther Helm.

Von den sechs Kapitalmandaten werden vier von der ÖVP und zwei von der FPÖ besetzt. Die drei Belegschaftsmandate werden aus den Betriebsräten von OMV, Telekom und Post besetzt.

Die FPÖ hat ihre beiden Kandidaten wie berichtet bereits nominiert: Den oberösterreichischen Wärmepumpen-Unternehmer und Strache-Trauzeugen Karl Ochsner sowie den ehemaligen Strabag-Manager und Immobilienunternehmer Christian Ebner.

 

Kommentare