Eigenmarken sind für Agrarproduzenten „das große Problem“

"Warum eigentlich", mit Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger am 22.02.2018.
Agrarministerin Elisabeth Köstinger für Ausweitung der europäischen Herkunftskennzeichnung

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) begrüßt den Vorstoß der EU-Kommission zum Schutz der Bauern gegen unfaire Handelspraktiken. Beim EU-Agrarrat am Montag in Luxemburg sei der Vorschlag von allen EU-Staaten positiv aufgenommen worden. Das „große Problem“ seien aber die zunehmenden Eigenmarken der Handelsketten. Die Produzenten der Eigenmarken der Handelsketten seien „extremen Dumping ausgesetzt. Die Handelsketten beginnen ihre Lebensmittel selbst zu produzieren, ohne Herkunftskennzeichnung, ohne dass der Erzeuger draufsteht, und das zu einem extrem günstigen Preis.“

Kennzeichnungspflicht

Eine weitere Schwierigkeit sei auch, dass oft nicht österreichische Produzenten zum Zug kämen, obwohl ein solcher Eindruck vermittelt werde, sondern Billigeinkäufe aus dem EU-Binnenmarkt getätigt würden. Köstinger betonte, sie unterstütze eine europäische Herkunftskennzeichnung, wie es sie schon für Frischfleisch gebe, auch für Milch(produkte).

Der Kommissionsvorschlag sei „ein Schritt in die richtige Richtung“. Das Dossier werde eine der Prioritäten der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft. Derzeit würden Bauern vom Handel vielfach erpresst. „Das ist mit ein Grund, warum niemand an die Öffentlichkeit geht mit dem Thema. Jeder weiß, wenn er sich da zu Wort meldet, ist er einfach nicht mehr gelistet im Lebensmittel-Einzelhandel“, so die Ministerin.

Sie wünscht sich daher eine Whistleblower-Hotline bei der Bundeswettbewerbsbehörde, damit sich jeder, der erpresserischen Zuständen ausgesetzt ist, dort melden könne.

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