Eibegger Installationen ist pleite

Die Installationsfirma Eibegger steckt finanziell in der Klemme, soll aber saniert werden.
Die Firma hat 7,14 Millionen Euro Schulden, will aber weitermachen.

Die steirische Firma Eibegger Installationen GmbH, die 43 Mitarbeiter beschäftigt, hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform und KSV1870 dem KURIER. Das Unternehmen soll fortbetrieben werden.

„Das Unternehmen hat sich ab dem Jahr 2010 verstärkt auf öffentliche Aufträge konzentriert, sodass sich aufgrund der Beauftragungen der Auftragsstand rasant erhöhte und auch die Mitarbeiterzahl jährlich um acht Dienstnehmer stieg“, heißt es dazu vom AKV. „In den vergangenen Monaten soll es im Bereich der öffentlich ausgeschriebenen Aufträge zu einem eklatanten Preisverfall gekommen sein.“ Dem Unternehmen sei es nicht mehr möglich gewesen, als Bestbieter einzelne Projekte zu erhalten, sodass es zu einem Einbruch der Aufträge und der aus Anzahlungen zu lukrierenden Liquidität kam. “Im Jahr 2014 fand sich die Schuldnerin bei Ausschreibungen nur noch auf den hinteren Plätzen gereiht, das wurde auch durch Preisdumping am Markt verursacht. Die Folge war ein Einbruch des Auftragsbestandes im Sommer 2014 im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Prozent”, weiß man beim Gläubigerschutzverband KSV1870.

Hinzu sollen zeitlich verzögerte Zahlungseingänge aus den Aufträgen der öffentlichen Großprojekte gekommen sein. Letztendlich sollen Verhandlungen über die weitere Finanzierung mit der Hausbank gescheitert sein. Man musste die Reißleine laut Creditreform ziehen.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten werden mit 7,14 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 3,43 Millionen Euro auf die Volksbank Obersteiermark, 1,4 Millionen Euro auf Lieferanten, 200.000 Euro auf eine Raiffeisenbank, 400.000 auf die Mitarbeiter, 386.000 Euro auf die Finanz und rund eine Million Euro betreffen sogenannte Eventualverbindlichkeiten.

Das Vermögen

Die Aktiva werden mit 2,77 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,46 Millionen Euro auf offene Forderungen, 800.000 Euro auf Liegenschaften und 200.000 Euro auf das Warenlager. Die offenen Forderungen sind aber bis auf 180.000 Euro verpfändet.

Die Zukunft

„Das Erfordernis für die Erfüllung des Sanierungsplanes soll aus der Fortführung des Unternehmens erwirtschaftet werden”, weiß Rene Jonke vom KSV1870. “Reorganisationsmaßnahmen werden eingeleitet, wie etwa die Fokussierung der Aufträge auf private und gewerbliche Kunden, eine Anpassung des Personalstandes sowie Einsparungen im „Overhead Bereich“ durch Ersparnisse in der Planung und Verwaltung.” Nachsatz: “Derzeit bestehen 15 bereits angearbeitete Aufträge und acht fixierte Aufträge, bei welchen ein positiver Deckungsbeitrag erwirtschaftbar ist.

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