Ehemaliger Begas-Chef festgenommen

begas vorstand
Der frühere Begas-Vorstand Rudolf Simandl wird der Untreue und der Abgabenhinterziehung verdächtigt.

In der Affäre um mutmaßliche Millionen-Malversationen beim burgenländischen Energieversorger Begas (heute Energie Burgenland) haben die Ermittlungsbehörden zu einem neuen Schlag ausgeholt. Ex-Begas-Vorstand Rudolf Simandl wurde festgenommen. „Herr Simandl ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag festgenommen und in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert worden“, bestätigte Erich Mayer von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) dem KURIER. „Für uns hat sich der dringende Tatverdacht aufgrund weiterer Ermittlungen verdichtet und es gibt neue Verdachtsmomente.“ Mayer spielt damit auf mutmaßliche Zahlungen des Bauunternehmers Klaus Ortner an. So sollen 1,32 Millionen Euro nicht an die Begas, sondern an Simandl persönlich geflossen sein. Innerhalb von 48 Stunden muss nun ein Richter über die Verhängung der U-Haft entscheiden.“ Der gesundheitlich angeschlagene Simandl, gegen den seit Sommer 2012 ermittelt wird, steht im Verdacht der Untreue und der Abgabenhinterziehung. Er bestreitet der Vorwürfe. Simandls Verteidiger Roland Kier geht mit der Staatsanwaltschaft hart ins Gericht. „Die Vorgangsweise der Staatsanwaltschaft kann ich nicht nachvollziehen. Es gibt keinen Haftgrund, der basiert auf reinen Vermutungen“, sagt Kier zum KURIER. „Es gibt weder eine Fluchtgefahr noch eine Tatbegehungsgefahr, da er ja nicht mehr Geschäftsführer ist.“ Nachsatz: „Er hat immer bekannt gegeben, wo er sich aufhält, war immer zu erreichen und ist stets zu den Einvernahmen gekommen.“ Die WKStA ermittelt mittlerweile gegen zwölf Personen, u. a. gegen Ex-Begas-Vorstand Reinhard Schweifer und Bau-Unternehmer Klaus Ortner. Dem Vernehmen nach weisen alle den Verdacht zurück.

Zwei Rechtshilfeverfahren hat die WKStA bereits eingeleitet, darunter eines nach Liechtenstein. Dort soll Simandl 14 Millionen Euro Vermögen gebunkert haben.

„Das sind nur Behauptungen“, kontert Simandls Verteidiger. Er will die in den Medien kolportierten Millionen-Beträge nicht weiter kommentieren.

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