Ölbohrungen im Nationalpark gestattet

Vor Jahren wurde das Unterfangen in Ecuador nach internationalen Protesten gestoppt.

Die Regierung von Ecuador hat dem staatlichen Ölkonzern Petroamazonas EP die Genehmigung erteilt, im Yasuni-Nationalpark Erdöl zu fördern. Auf 17 Hektar der Ölfelder Tiputini und Tambocoche, die im Dschungelgebiet im Osten des Landes liegen, soll nach umfassenden Umweltschutzmaßnahmen 2016 mit den Bohrungen begonnen werden. 460,6 Millionen Fass Erdöl (1 Fass = 159 Liter) werden in dem Gebiet vermutet. Der Gewinn aus dem Ölverkauf wird auf 18,3 Milliarden Dollar geschätzt.

Der Yasuni-Nationalpark wurde 1989 von der Unesco zum Weltkulturerbe erhoben. Er ist Heimat für 173 Säugetierarten. 28 bedrohte Wirbeltierarten, die auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCHN stehen, leben dort.

Schon 2007 wollte das Land im Nationalpark Erdöl fördern und stoß damit auf schwere internationale Proteste. Regierungschef Rafael Correa bot an, auf die Ölproduktion zu verzichten, wenn die Industriestaaten im Gegenzug Geld in einen Fonds einzahlten. Damit wäre die Emission von 400 Millionen Tonnen Kohlendioxid verhindert worden. Correa erhoffte sich einen Betrag von 3,6 Milliarden Dollar. Er erhielt aber nur Zusagen für 336 Millionen Dollar. Vor allem europäischen Staaten und Naturschützer brachten die Summe auf. In den Fonds eingezahlt wurden aber nur 13,3 Millionen Dollar. Damit erklärte Corrrea den Plan für gescheitert und erteilte nun die Lizenz zur Ölförderung.

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