E-Autos: BMW-Werk in Steyr baut weitere Antriebsgehäuse

E-Autos: BMW-Werk in Steyr baut weitere Antriebsgehäuse
Deutscher Autobauer investiert 117 Millionen Euro in Motorenwerk in Oberösterreich.

Industrie. Alle zwölf Sekunden läuft im BMW-Werk in Steyr (4.400 Mitarbeiter) ein Motor vom Band. Unterm Strich waren das im Vorjahr insgesamt fast eine Million Benzin- und Diesel-Motoren. Die Produktion von Verbrennungsmotoren sichert die Auslastung des Werks. Zuletzt wurde die Benzinmotorenproduktion zum Teil von München nach Steyr verlagert.

Mit dem neuen „Programm 25“ will der Pkw-Hersteller hierzulande die Transformation zur Elektromobilität schaffen. „Wir wollen im Werk Steyr der führende Antriebsstandort der BMW Group bleiben, nur so können wir den Standort und die Beschäftigung sicherstellen“, sagt BMW-Motoren-Geschäftsführer Alexander Susanek. „Um das zu erreichen, werden wir wesentliche

Weichen am Standort Steyr stellen.“

Dieselmotoren

Dazu will die BMW-Tochter weitere Aufträge vom Mutterkonzern an Land ziehen. „Der Dieselmotor bleibt weiterhin ein Schwerpunkt, weil er am Markt extrem wichtig ist. Wir werden aber den Entwicklungsstandort Steyr vermehrt auf die Elektromobilität hin ausbauen“, sagt Fritz Steinparzer, Leiter des Entwicklungsbereichs in Steyr. Von den 700 Mitarbeitern in der Entwicklung sind 15 Prozent in Sachen E-Autos tätig. Dieser Anteil soll in den nächsten Jahren stetig steigen.

Bereits im Vorjahr hat das Werk die Entwicklung von elektrischen Antriebseinheiten für die kleineren Fahrzeuge (Mini, 1er BMW, 2er, X1) übernommen. Diese Einheiten bestehen aus einem E-Motor, einem Getriebe, einer Leistungselektronik und aus einem Gehäuse.

Seit Mitte vergangenen Jahres wird in Steyr auch das Gehäuse für die neuesten E-Antriebe hergestellt. „Diese Fertigungslinie werden wir schneller ausbauen, als ursprünglich gedacht“, sagt Susanek. „Es ist uns auch gelungen, eine weitere Fertigungslinie für Antriebsgehäuse an unseren Standort zu holen.“ In die erste Fertigungslinie werden heuer 37 Millionen Euro investiert, in die zweite bis 2022 insgesamt 80 Millionen Euro. Die erste Linie produziert 460.000 Gehäuse pro Jahr, die zweite 180.000 Einheiten.

Kühlung für E-Autos

„Das Layout der neuen Fertigungslinie wird so gestaltet, dass später Kapazitätserweiterungen und die Integration weiterer Gehäusetypen möglich sind“, sagt BMW-Manager Susanek.

Außerdem wird in Steyr an der Fahrzeugkühlung von E-Autos getüftelt. Alle vollelektrischen Fahrzeuge von BMW sind mit einem in OÖ entworfenen Kühlsystem ausgestattet. Zugleich entwickeln diese BMW-Mitarbeiter auch das Ladeequipment (Kabel, Stecker) für E-Autos.

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