Durchbruch: Frische Kredite für Griechenland

Die Finanzminister der Eurozone einigen sich auf die Auszahlung von 8,5 Milliarden Euro.

Tausende Pensionisten demonstrierten gestern in Athen gegen erneute Rentenkürzungen – vergeblich: Ab Jänner 2019 werden die Senkungen der Pensionen um bis zu einem Fünftel wirksam. Die Kürzungen sind Teil des jüngsten Spar-und Reformpaketes, das die internationalen Geldgeber dem schuldengeplagten Griechenland als Bedingung für die Auszahlungen von weiteren acht Milliarden Euro gestellt hat.

Nach monatelangem Hin und Her gaben die Eurofinanzminister in Luxemburg schließlich gestern Abend Grünes Licht. 8,5 Mrd. Euro aus dem Rettungsschirm ESM werden freigegeben. Rund sieben Milliarden davon werden im Juli sofort in Rückzahlungen der griechischen Schuldenraten fließen. 2015 hatte Athen mit den Euro-Partnern ein drittes Hilfspaket über bis zu 86 Milliarden Euro vereinbart. Ausgezahlt sind bisher 31,7 Milliarden Euro.


Noch keine Schuldenerleichterung

Knackpunkt der Gespräche gestern war erneut der Streit um eine Schuldenerleichterung für Hellas: Der Internationale Währungsfonds (IWF) pocht darauf: Die Schuldenlast Griechenlands von 180 Prozent des Bruttoinlandsproduktes sei untragbar. Deutschland lehnt dies allerdings weiter ab. Gleichzeitig beharrte die Regierung in Berlin aber darauf, dass der IWF beim Rettungsprogramm für die Griechen mit an Bord ist.
Die gestern abgesegnete Kompromissformel lautete: Der IWF stimmt dem Hilfspaket für Athen im Prinzip zu, zahlt aber vorerst noch keine Kredite aus. Erst müsse man sich über die Schuldenerleichterungen einigen. Das könnte sich allerdings noch bis 2018 hinziehen, wenn das Rettungsprogramm ausläuft.

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