Durch die rasche Expansion bröckelt der Gewinn etwas

Porr-Chef Karl-Heinz Strauss.
Baukonzern Porr will eine unveränderte Dividende von 1,10 Euro je Aktie ausschütten.

So rasch wie so manche Bürotürme ist im Vorjahr auch die Produktionsleistung des heimischen Baukonzerns Porr im Vorjahr in den Himmel gewachsen. Diese Produktion zog um gut ein Fünftel auf 4,7 Mrd. Euro an. Beim Bestand an Aufträgen ging es noch viel rascher – er erhöhte sich um 32,5 Prozent auf den Rekordwert von rund 6,4 Mrd. Euro. Der größte Auftragsbrocken, den die Porr im Vorjahr an Land ziehen konnte, war eine Rheinbrücke in Nordrhein-Westfalen für 305 Mio. Euro.

Am Ergebnis lässt sich der rasche Aufbau noch nicht ablesen: Beim Ergebnis vor Steuern erreichte die Porr 85,3 Mio. Euro. Das war um 6,3 Prozent weniger als im Jahr davor, aber doch der zweitbeste Wert in der Firmengeschichte. Just das starke Wachstum war schuld am Gewinnrückgang: Für insgesamt 118 Mio. Euro übernahm die Porr im Vorjahr die österreichische Firma Hinteregger sowie drei Firmen in Deutschland. Bei Letzteren „waren Baustellen dabei, die keine großen Ertragsbringer waren“, sagt Porr-Chef Karl-Heinz Strauss.

Für heuer hat er sich „die Konzentration auf den Ertrag“ vorgenommen. Der Hauptversammlung wird – wie schon im Vorjahr – eine Dividende von 1,10 Euro pro Aktie vorgeschlagen.

Riesenauftrag

Vor kurzem ist der Auftragsbestand um ein kräftiges Stück weitergewachsen: Ein Konsortium aus Porr, Hinteregger sowie zwei italienischen Unternehmen hat den Auftrag für das bisher größte Baulos beim Brennerbasistunnel erhalten. Auftragsvolumen: Knapp eine Milliarde Euro. Wie berichtet, will die Strabag diese Vergabe noch kippen. Strauss ist aber zuversichtlich, dass er auch nach der Verhandlung am 4. Mai den Zuschlag in der Tasche haben wird.

Im Vorjahr hat die Porr erstmals mehr als eine Milliarde in Deutschland umgesetzt. Heuer soll es noch mehr werden. Konzernziel ist eine Produktionsleistung heuer von fünf Mrd. Euro. C. Klafl

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