DO&CO kocht Nespresso ein

In der Wiener Mariahilfer Straße errichten Nespresso und DO&CO ihr erstes gemeinsames Kaffeehaus.
Gourmet-Konzern startet mit Schweizern Pilotprojekte - eines davon in der Wiener Mariahilfer Straße.

In der österreichischen Gastronomiebranche brodelte schon länger die Gerüchteküche, aber jetzt ist es fix. Der börsennotierte Wiener Catering-Konzern DO&CO um Attila Dogudan und die Schweizer Nestlé Nespresso SA mit Sitz in Lausanne werden eine gemeinsamen Gesellschaft gegründen. Die Verträge sind bereits unterzeichnet. Jeder der Partner wird 50 Prozent der Anteile halten.

Die Schweizer, die hierzulande bisher nur sogenannte Boutiquen betreiben, in denen bunte Kaffeekapseln verkauft werden, wollen offenbar ihr Geschäftsmodell erweitern. Das Marketing-Stichwort heißt "unverwechselbares Erlebnis-Kaffeehaus".

Für dieses Café-Konzept im Premium-Segment haben die Schweizer vor noch nicht langer Zeit beim umtriebigen Wiener Gourmet-Gastronomen Dogudan angeklopft. Dem Vernehmen nach konnten sie ihn recht rasch als Partner gewinnen.

Ein Pilotprojekt unter der Marke "Nespresso Café" wird derzeit in der Wiener Mariahilfer Straße 1C errichtet. Dort werden künftig zu den diversen Kaffeesorten aus dem Hause Nestlé auch frisch zubereitete Speisen von DO&CO gereicht werden – vor allem Sandwiches, Salate und süßes Feingebäck.

Wie viel Geld für das Wiener Projekt in die Hand genommen wird, ist nicht bekannt. Das Café soll aber in etwa zwei bis drei Monaten eröffnet werden. Neben dem Pilot-Café in Wien wird ein weiteres Kaffeehaus in London den Betrieb aufnehmen.

In der britischen Hauptstadt ist DO&CO so gut wie zu Hause. Der Edel-Caterer unterhält nicht nur eine Großküche am Londoner Flughafen Heathrow, sondern auch ein Büro für das Geschäft mit der Formel 1. DO&CO betreut seit 23 Jahren die VIP-Gäste des Rennzirkus um Bernie Ecclestone kulinarisch. Insider rechnen damit, dass Nespresso und DO&CO weitere Kaffeehäuser auch in anderen Ländern planen.

Steigende Umsätze

Im ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2014/’15 (Stichtag: 31. März) konnte DO&CO mit 8680 Mitarbeitern den Umsatz um fast 20 Prozent auf 395,65 Millionen Euro steigern können, davon entfallen 267,72 Millionen Euro auf die Sparte "Airline Catering". Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) konnte um 16 Prozent auf 40 Millionen Euro erhöht werden. 41 Prozent der DO&CO-Aktien hält die Attila Dogudan Privatstiftung, der Rest ist im Streubesitz. Am Donnerstag wird DO&CO die Zahlen für das dritte Quartal 2014/’15 präsentieren.

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