Dividenden-Ausschüttungen sind deutlich gesunken
Österreichs Unternehmen bauen ihre Krisenfestigkeit weiter aus. So haben die Groß- und Mittelbetriebe ihr Eigenkapital weiter aufgestockt und ihre Zahlungsfähigkeit (Liquidität) auf einen Spitzenwert verbessert (siehe Grafik).
"Das ist sehr positiv, die Unternehmen haben aus der Krise gelernt", sagt Arbeiterkammer-Experte Markus Oberrauter zum KURIER. "Dadurch ist die Abhängigkeit von den Banken geringer geworden." Oberrauter und sein Team haben für ihre Analyse "AK Unternehmensmonitor" die Bilanzen für das Jahr 2012 von 1500 österreichischen Betrieben unter die Lupe genommen und mit den Vorjahren verglichen. Fazit: Die operative Ertragslage der Unternehmen ist gut und stabil, die Eigenkapital-Rentabilität weiterhin auf hohem Niveau.
Investitionen
Während aber die Investitionen am Bau, im Handel und am Dienstleistungssektor stagnieren, hat sich die Investitionsquote in der Industrie um einen Prozentpunkt verbessert. Vor allem die Maschinenparks und Anlagen wurden erneuert. Diese Investitionen liegen um 44,4 Prozentpunkte über den Wertminderungen (Abschreibungen) der Anlagen. "Für die Standortsicherung wäre aber deutlich mehr wünschenswert", sagt Oberrauter.
Ein Dorn im Auge ist der Arbeiterkammer seit Jahren die Dividendenpolitik der Unternehmen. Tenor: Es werde zu viel ausgeschüttet und dadurch zu wenig investiert.
Doch nun räumt auch die AK ein, dass die Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt haben. So sind die Gewinn-Ausschüttungen an Aktionäre auf 36,4 Prozent der Bruttolohnsumme gesunken, macht ein Minus von 9,4 Prozentpunkte.
"Da ist noch viel Potenzial drinnen"
Indes zeigt die AK-Analyse auch auf, dass die durchschnittliche Steuerquote der Unternehmen (2012) um 0,4 Prozentpunkte auf 19 Prozent gesunken ist, und somit deutlich unter dem nominellen Körperschaftssteuersatz (25 Prozent) liegt. Die AK wartet ab, ob die Gesetzesänderung bei der Gruppenbesteuerung (Einschnitte bei Verlustanrechnung von Auslands-Töchtern) die effektive Steuerquote heben wird.
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