Diesel-Fahrer deutlich billiger unterwegs

Zapfhähne für Diesel und Super
Um 21 Cent je Liter billiger als Super. Weltweite Überkapazitäten lassen Preise sinken.

Wer dieser Tage mit dem Pkw seine Urlaubsreise antritt, ist mit einem Diesel-Fahrzeug deutlich günstiger dran. Denn der Preisunterschied zum Super-Kraftstoff ist enorm. Laut ARBÖ betrug gestern, Montag, der Durchschnittspreis in Österreich je Liter Super 1,292 Euro, bei Diesel waren es 1,079 Euro, eine Differenz von fast 22 Cent. In Deutschland sind es sogar 27 Cent. "Im Mai und im Juni ist der Preis für Super mehrfach gestiegen, während jener für Diesel gleich blieb", so ARBÖ-Sprecher Sebastian Obrecht.

Im mittelfristigen Vergleich ist die aktuelle Konstellation ein Rekordunterschied. 2010 waren es neun Cent, im Vorjahr nur 2 Cent und 2009 war Diesel sogar um 2 Cent teurer als Super.

Grund für die aktuell große Differenz ist laut Obrecht die konjunkturbedingt große Nachfrage nach Super in den USA. "Die Amerikaner saugen auf dem Weltmarkt extrem viel ab." Diesel spiele dort hingegen kaum eine Rolle und sei weltweit mehr als ausreichend verfügbar, zudem gebe es eine Überproduktion. "Nichtsdestotrotz ist Benzin in Österreich um einige Cent zu teuer", sagt Obrecht.

"Die Voraussetzungen für billigen Diesel sind auch für die nächsten Jahre gut, denn der Iran tritt nach dem Ende der Embargopolitik als neuer großer Erdölanbieter im Markt auf", sagt der deutsche Autoexperte Ferdinand Duddenhöffer. Am Automarkt profitieren werde vor allem das SUV-Segment. "So preisgünstig im Verbrauch waren sie seit gut 10 Jahren nicht. Die SUV-Welle rollt. " Die Nachfrage werde im Tempo der letzten beiden Jahre steigen.

Umweltschützern ist die große Preisdifferenz, die von einer in Österreich geringeren Besteuerung auf Diesel noch gefördert wird, ein Dorn im Auge, gilt doch der Diesel als größere Dreckschleuder.

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