Die Wirtschaft gibt wieder Gas

Die Wirtschaft gibt wieder Gas
In der gesamten EU leidet die Wirtschaft heuer noch. In Österreich, Deutschland und Frankreich geht es aber schon wieder aufwärts.

Die Botschaften der Wirtschaftsforscher für die Aussichten im heurigen Jahr sind zwar noch etwas durchwachsen. Klar ist mittlerweile allerdings, dass die befürchtete Rezession in der Eurozone ausbleiben dürfte. Vor allem bei den Schwergewichten Deutschland und Frankreich erwarten die Experten heuer zumindest einen leichten Aufschwung.

Auch in Österreich stehen die Zeichen wieder auf Wachstum. Die heimische Notenbank sieht eine Stabilisierung der Konjunktur, ein Rückfall in die Rezession sei nicht zu erwarten. Und die Bank Austria hält ab dem Sommer ein Wirtschaftswachstum von zwei Prozent für möglich. Was für das Gesamtjahr 2012 eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Richtung ein Prozent bedeutet.

Rekorde

Heimische Unternehmen – vor allem jene, deren Stärke im Export liegt – haben den Aufschwung mittlerweile bereits vorweg genommen.

So fuhr der Faserhersteller Lenzing 2011 Rekorde ein. Der Umsatz stieg mit 2,14 Milliarden Euro erstmals über die Zwei-Milliarden-Grenze. Der Nettogewinn schnellte gegenüber 2010 um zwei Drittel auf knapp 259 Millionen Euro in die Höhe. Und beschert den Aktionären eine erfreuliche Dividende: Sie soll von 1,55 Euro je Aktie auf 2,50 Euro steigen.

Das gute Ergebnis wirkt sich auf erfreulich auf die Investitionen aus: Heuer will Lenzing in eine neue Produktion im oberösterreichischen Stammwerk und in ein neues Werk im indischen Mumbai insgesamt 350 Millionen Euro stecken.

Gesunde Geschäfte

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Rekorde vermeldet auch der heimische Spitalsbauer und -betreiber Vamed. Die weltweit tätige Gruppe – die heuer 30 Jahre alt wird – fuhr 2011 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn Höchstwerte ein. Der Umsatz legte trotz der Probleme in Nordafrika Anfang des Vorjahres um drei Prozent auf 737 Millionen Euro zu, der Reingewinn legte um 14 Prozent auf 34 Millionen zu. Ein gutes Ergebnis für 2012 ist – so Vamed-Chef Ernst Wastler – bereits programmiert: "Wir haben mit 845 Millionen Euro einen Rekord beim Auftragsbestand erreicht. Das ist eine gute Ausgangsbasis für 2012." Wastler erwartet daher auch heuer wieder einen Anstieg bei Umsatz und Gewinn. Was mittlerweile trotz der Krisenjahre 2008 und 2009 ein ununterbrochenes Wachstum seit 15 Jahren bedeutet.

Kraftwerke

Rekord über Rekord meldete 2011 auch der steirische Anlagenbauer Andritz. Zwar erntet Andritz-Boss Wolfgang Leitner immer wieder Kritik wegen der umweltpolitisch heftig umstrittenen Kraftwerksprojekte Ilisu (Türkei) und Belo Monte (Brasilien). Den Aufträgen an die heimischen Kraftwerks-Spezialisten tut dies freilich keinen Abbruch. Dieser Tage erhielt Andritz einen Auftrag aus Chile für den Bau von Rauchgas-Entschwefelungsanlagen für ein Kohlekraftwerk in Chile. In Summe hat Andritz Aufträge im Volumen von 6,7 Milliarden Euro in den Büchern. Leitner: "Der Auftragsbestand liegt über einem Jahresumsatz und ist sehr komfortabel". Der Umsatz stieg 2011 um fast 30 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro, die Dividende steigt von 1,7 auf 2,2 Euro je Aktie.

Karosserien

Auf Wachstumskurs ist auch der Stahlriese voestalpine. Die steigende Nachfrage vor allem aus der Autobranche wird laut Voest-Chef Wolfgang Eder zumindest bis zum Herbst anhalten. Eder: "Wir haben das erste Quartal des Geschäftsjahres (bei der Voest April bis Juni) zur Gänze in trockenen Tüchern und für das zweite Quartal sehen wir aus heutiger Sicht keine Abschwächung."

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