voestalpine schnürt neues Kostensenkungs- Paket

Division Stahl: Einsparungen und gleichzeitig Investitionen.
Das Hunderte Millionen Euro schwere Sparpaket lässt den Aktienkurs steigen.

Der heimische Stahl- und Technologiekonzern voestalpine spitzt neuerlich den Rotstift. Details will der Konzern zwar erst am Dienstag nennen, das geplante Kostensenkungspaket soll aber nicht viel niedriger ausfallen als das letzte. Das seit 2009 laufende und jetzt abgeschlossene Sparprogramm brachte in Summe Kosteneinsparungen von rund 620 Millionen Euro jährlich. Analysten gehen daher davon aus, dass das neue Sparpaket um die 500 Millionen Euro schwer ist.

Und erwarten daraus viel Potenzial für höhere Gewinne im Anfang April beginnenden voestalpine-Geschäftsjahr 2014/15. Die Wertpapierexperten der Credit Suisse erhöhten ihre Empfehlung für das Stahlpapier am Montag von "neutral" auf "outperform", in der Folge schoss die Aktie um bis zu 5,7 Prozent in die Höhe.

Welche Sparte dieses Mal die Hauptlast der Einsparungen tragen muss, sagte die voestalpine bisher nicht. Insider gehen allerdings davon aus, dass angesichts der nach wie vor flauen Konjunktur in Europa neuerlich die Stahldivision ein gerüttelt Maß an Einsparungen tragen wird müssen. Denn zusätzlich zum eher flauen Geschäft drücken die Überkapazitäten in der europäischen Stahlindustrie weiter auf die Preise. Vorerst offen sind auch die Sparmaßnahmen selbst, Personalmaßnahmen dürften aber nur eine untergeordnete Rolle spielen, weil die Personalkosten nur rund 15 Prozent der Gesamtkosten ausmachen.

Projekt 1166

Parallel zum Sparprogramm starten die Stahlkocher ein Ergebnisverbesserungsprogramm für die Stahldivision, die den Löwenanteil des letzten Sparpakets zu tragen hatte. Das "Projekt 1166" getaufte Programm soll den Stahlbereich zur Nummer 1 in Europa und zur ertragsstärksten der vier Divisionen des Konzerns machen. Für diese Ziele stehen die beiden Einser im Projektnamen. Die zwei Sechser beschreiben die Größen-Ziele der Division: Der Umsatz soll auf sechs Milliarden Euro steigen, die Rohstahlproduktion in Linz auf sechs Millionen Tonnen jährlich klettern. Zum Vergleich: 2012/13 hatte die Stahldivision rund vier Milliarden Euro umgesetzt, 2013/14 dürfte der Umsatz leicht unter dieser Marke liegen. Das Programm sieht Investitionen von insgesamt zwei Milliarden Euro in vier Jahren vor.

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