Die schlüsselfertigen eigenen vier Wände

Wo sind nur die Schlüssel?
Bei Fertighäusern hält Österreich die Europa-Spitze.

Faulheit ist Trumpf. Unter diesem Motto entscheiden sich immer mehr Österreicher, die eigene vier Wände wollen, für schlüsselfertige Häuser. Wurde vor vier Jahren jedes vierte Haus schlüsselfertig übergeben, soll dieser Anteil heuer bei knapp 30 Prozent landen. Die Tendenz ist weiter steigend. Die Branche freut sich bei diesen Gesamtpaketen über höhere Margen. Mit einem Fertighausanteil von knapp 35 Prozent hält Österreich im europaweiten Vergleich die Spitze.

Die Fertighaus-Industrie peilt für heuer ein Umsatzplus von 6,4 Prozent an. Das Angebot an Dienstleistungen soll weiter ausgebaut werden. Die Branche will sich auch um Garagen, Beschaffungslogistik und Genehmigungen kümmern, sagt Elk-Geschäftsführer Gerhard Schuller dazu.

Aus einer Fertighaus-Studie geht hervor: Bei der Auswahl der eigenen vier Wände sind die Österreicher konservativ. "Quadratisch, praktisch, gut", lautet der Kommentar von Interconnetion-Consulting-Chef Frederik Lehner dazu.

130 Quadratmeter

Im Durchschnitt ist ein Fertighaus 130 Quadratmeter groß. Typische Kunden sind Jungfamilien aus dem urbanen Raum. "Die Investitionsbereitschaft ist da", sagt Elk-Chef Schuller. Er kritisiert aber die Risikoscheu der Banken, "die helfen der Industrie nicht".Mehr als die Hälfte der Käufer nehme eine Wohnbauförderung in Anspruch. Mit neun verschiedenen Förderlandschaften sei es aber schwierig.

Der Fertighausmarkt konzentriert sich vor allem auf Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark. Siedlungsbauten werden laut Schuller speziell im Wiener Raum von der Politik gewünscht und gebraucht, "da werden wir auch hineingehen".

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