Die Preistreiber: Essen und Mieten

Die Preistreiber: Essen und Mieten
In Österreich sind die Verbraucherpreise 2013 deutlich stärker gestiegen als in Deutschland.

Wer regelmäßig Lebensmittel einkauft, bekommt jetzt offiziell bestätigt, was er das Jahr 2013 hindurch im eigenen Geldbörserl deutlich spürte: Der Einkauf ist um einiges teurer geworden.

Die Preistreiber: Essen und Mieten
APA7092902-2 - 07032012 - SALZBURG - ÖSTERREICH: THEMENBILD - Ein gefüllter Einkaufswagen mit Lebensmitteln, aufgenommen am Freitag, 02. März 2012, in Salzburg. (GESTELLTE SZENE). APA-FOTO: BARBARA GINDL
Mit 3,4 Prozent Preisanstieg bezifferte die Statistik Austria am Donnerstag den Preisanstieg des täglichen Einkaufs, den ein durchschnittlicher Österreicher tätigt.

Erdäpfel sind gleich um 15 Prozent teurer geworden und führen damit die Liste der Preistreiber im Alltag an. Aber auch für Butter, Äpfel und Fleisch mussten Österreichs Konsumenten im Vorjahr viel tiefer in die Tasche greifen.

"Österreich ist ein Volk der Mieter"

Zweitstärkster Preistreiber neben den Lebensmitteln waren die Mieten, die um 3,2 Prozent stiegen. „Sie machen in der Gesamtinflation relativ viel aus. Österreich ist ein Volk der Mieter“, sagte Statistik-Austria-Chef Konrad Pesendorfer. Rund die Hälfte der Österreicher wohne in einer Mietwohnung. Auch die Kosten rund ums Wohnen haben deutlich zugelegt: Für Strom musste um 4,5 Prozent mehr bezahlt werden als 2012, die Betriebskosten für Mieter stiegen um 3,9 Prozent jene für Eigentumswohnungen um 4,1 Prozent. Und Mobiltelefon-Gebühren stiegen gleich um 13,1 Prozent.

Die Preistreiber: Essen und Mieten
Inflationsrate 1960-2013 Gesamtjahr - Kurvengrafik; Veränderung 2013 zu 2012 nach ausgewählten Produkten - Balkengrafik Grafik 0076-14-Inflation.ai, Format 88 x 96 mm

Vergleichsweise teuer

Die Inflationsrate insgesamt war mit zwei Prozent im Vorjahr zwar so niedrig wie seit 2010 nicht mehr, dennoch deutlich höher als im Durchschnitt des Euroraums (1,4 Prozent) und in Deutschland. Dort stiegen die Verbraucherpreise im Vorjahr nur um 1,5 Prozent. Und das obwohl sich Lebensmittel mit plus 4,4 Prozent stärker verteuerten als hierzulande.

Eine exakte Erklärung für die höhere Teuerungsrate in Österreich hat Pesendorfer nicht. „Das bedarf einer tiefer gehenden Analyse“, betont er. Zu vermuten sei, dass die höheren Mieten viel zur stärkeren Inflation beitragen. Die Annahme, dass Österreicher mehr teure Bio-Produkte kaufen als die Deutschen, könne er nicht belegen.

Die Preisdämpfer

Einen Vorteil gegenüber Deutschland haben Österreichs Autofahrer: Das Spritpreis-Niveau ist hierzulande generell tiefer und die Preisrückgänge waren im Vorjahr dennoch höher. Treibstoffe verbilligten sich hierzulande um 3,8 Prozent, in Deutschland nur um 3,4 Prozent. Auch bei Strom und Gas schneidet Österreich besser ab als das Nachbarland: Zwar verteuerte sich Elektrizität bei uns um 4,5 Prozent, in Deutschland aber gleich um 11,3 Prozent. Und während Gas in Österreich um 0,2 Prozent billiger wurde, verteuerte es sich in Deutschland um 0,9 Prozent.

Neben Treibstoffen wurden auch Kaffee, Tee und Kakao, kleine Haushaltsgeräte sowie die Fotografie und optische Geräte billiger.

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Inflationsrate Dezember 2012-2013 - Kurvengrafik; Inflationsraten in ausgewählten EU-Ländern - Balkengrafik Grafik 0074-14-Inflation.ai, Format 42 x 96 mm bzw. 88 x 96 mm (mit EU-Vergleich)
Inflations-Ermittlung

Die Statistik Austria erhebt die Steigerung der Verbraucherpreise auf Basis eines Warenkorbs, der mehr als 800 Produkte enthält und alle fünf Jahre an geänderte Konsumgewohnheiten angepasst wird.

Mikro und Mini

Der Mikro-Warenkorb ist ein Teil des großen Warenkorbs, der den täglichen Einkauf abbildet. Der Mini-Warenkorb enthält typische Waren für den Wocheneinkauf.

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