Die optimistischen Börsenbullen werden auch 2020 gewinnen
Vor etwa einem Jahr hieß es noch: Wer fürchtet sich nicht vor der Rezession? Kursstürze waren die Folge. Und jetzt: "Die Rezession ist tot", sagt Peter Brezinschek, Chefanalyst der Raiffeisen Bank International (RBI). Sprich: Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone und in den USA werde zwar nicht berauschend sein, aber mit der Konjunktur wird es einigermaßen rund laufen.
Positive Vorzeichen
Die Industrie in Europa stecke zwar noch in der Krise, die Vorzeichen seien aber positiv. Und "die Robustheit des Dienstleistungs- und Bausektors ist beachtlich", so Brezinschek. Aus seiner Sicht war der heurige 12. Dezember ein denkwürdiger Tag: EZB-Sitzung, Wahlergebnis in Großbritannien, eine erste Teileinigung zwischen den Handelskriegern USA und China. Brezinscheks Fazit: "Die politischen Bremsklötze lösen sich tendenziell auf."
Fokus Osteuropa
Im Vergleich mit Westeuropa ist Osteuropa konjunkturell gesehen deutlich robuster unterwegs - allen voran Polen und Ungarn. Die osteuropäischen Länder zählen zu den sogenannten Emerging Markets (Wachstumsmärkten), die im Zinstief vermehrt angesteuert werden. "Je mehr Fokus auf Osteuropa, desto mehr rücken auch österreichische Unternehmen, die dort engagiert sind, in den Fokus", erwartet Bernd Maurer, Experte bei der Raiffeisen Centrobank, einen spürbaren Zufluss auch in heimischen Aktien.
Empfehlungen
Seine aktuellen Kauftipps: Andritz, EVN, Immofinanz, Mayr-Melnhof, OMV und die Vienna Insurance Group (VIG).
Die Wiener Börse habe heuer ein nahezu fantastisches Jahr gefeiert, sagt Maurer. Inklusive Dividenden ist der Wiener Leitindex ATX seit Jahresbeginn um 21 Prozent gestiegen. Auch wenn die Rezessionsängste zusehends schwinden: So viel wie heuer werden die Börsen im kommenden Jahr nicht einbringen. Aber immerhin dürften hoch einstellige Kursgewinne zu erwarten sein.
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