Die Österreicher wollen ihren Strom selbst erzeugen

Die Energiebranche steht bis 2020 vor großen Umbrüchen, glaubt man einer repräsentativen Deloitte-Studie.

Eines der überraschenden Studien-Ergebnisse: Drei Viertel der Österreicher wollen im Jahr 2020 selbst Strom erzeugen und damit vom Konsumenten zum Produzenten werden. Das aktuelle Angebot der Energieversorger weicht aber grundlegend von den Kundenerwartungen ab. „Der österreichische Energiekunde 2020 produziert Strom selbst, nutzt erneuerbare Energien, bewegt sich mit alternativen Antrieben und vergleicht seinen Energieverbrauch mit anderen“, fasst Gerhard Marterbauer, Leiter Energy&Resources bei Deloitte, die Ergebnisse der Studie zusammen. Das Beratungsunternehmen hat bundesweit 1000 Konsumenten zu ihren Bedürfnissen und Erwartungen im Energiebereich in den nächsten fünf Jahren befragt.

Gesamtpaket

Dabei sehen die Konsumenten die Themen Strom, Heizen und Mobilität immer mehr als ein Gesamtpaket. „Die Kunden wissen schon, was sie wollen“, so Marterbauer. Jetzt seien die angestammten Energieanbieter gefordert, den geänderten Kundenwünschen Rechnung zu tragen. Die nötigen Geschäftsmodelle und das entsprechende Angebot müsse aber noch entwickelt werden. Um den absehbaren Strukturwandel positiv für sich zu nutzen, sei es für Energieanbieter wichtig, die Kunden aktiv anzusprechen und ausreichend mit Informationen zu versorgen.

Smart Meter

Hier kommen die digitalen Daten von Smart-Meter-Zählern zum Energieverbrauch oder alternative Kooperationspartner wie Google oder Amazon ins Spiel. Denn es gebe schon andere Player – außerhalb des Energiesektors –, die besser über die Kunden Bescheid wüssten, als die Versorger selbst, so Marterbauer.

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