Die Facebook-Wette

Die Facebook-Wette
Bei aller Hysterie um Face­book: Geplatzt sind schon viele Spekulationsblasen.


Die beispiellose Erfolgsgeschichte von Facebook, die mit dem Börsegang in New York einen weiteren Höhepunkt erlebt, lässt alles, was in der Vergangenheit unter "New Economy" gelaufen ist, verblassen. Wurde das Internet früher zum Verkauf recht konventioneller Produkte und Dienste benutzt, ist das Produkt von Facebook genialerweise der Nutzer selbst.

Dieser Nutzer, der sich freiwillig und gratis speichern, scannen, analysieren und weiter vermarkten lässt, hat praktischerweise auch keinerlei Angst vor Datenklau, Big Brother oder einer Diktatur der Maschinen. Im Gegenteil: Viele der bald eine Milliarde Nutzer wälzen auf Facebook Privates oft bis ins Unerträgliche aus und werden so zu Zielsubjekten für die Werbewirtschaft und ihre zusehends maßgeschneiderten Botschaften.

Das alles klingt wie die Neuerfindung der Gelddruckmaschine durch den 28-jährigen Mark Zuckerberg. Doch mehr und mehr Experten sagen, dass die gigantische Facebook-Spekulationsblase, die einen Firmenwert von 100 Milliarden Dollar vorgaukelt, auch rasch wieder platzen könnte. Dann nämlich, wenn sich die Werbewirtschaft eingestehen muss, dass ausgerechnet ihre Botschaften auf Facebook niemanden interessieren.

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