Die Burgenländer sind Österreichs Wachstums-Spitzenreiter

Die Burgenländer sind Österreichs Wachstums-Spitzenreiter
Aufschwung auf breiter Basis im östlichsten, Flaute im südlichsten Bundesland.

Zur Feier könnten sich die Burgenländer durchaus ein paar Dosen Cola genehmigen. Ihr Bundesland ist im Vorjahr Österreichs Wachstumssieger geworden und wird diesen Sieg auch heuer erringen, besagt eine Studie der Bank Austria (siehe Grafik). Mit ein Grund für diese Entwicklung ist Coca Cola. Der Getränkekonzern hatte vergangenen Sommer beschlossen, die Produktion von Wien ins burgenländische Edelstal zu verlegen. Dort füllte der Konzern schon bisher Römerquelle ab.

Die Burgenländer sind Österreichs Wachstums-Spitzenreiter
Die Verlagerung trug dazu bei, dass die burgenländische Nahrungsmittelindustrie im Vorjahr ein Plus von 35 Prozent vorzuweisen hatte. Aber auch alle anderen Sektoren – vom Bau bis zu den Dienstleistungen – trugen ihr Scherflein zum Wirtschaftswachstum im Burgenland bei. Während Bundesländer mit hohem Industrieanteil darunter leiden, dass die Nachfrage aus dem Ausland mäßig ist, profitiert das Burgenland davon, „dass es nicht besonders international aufgestellt ist“, sagt Dieter Hengl, Bank-Austria-Vorstand für Corporate&Investment Banking.

Schlusslicht Kärnten

Von der Dynamik im Burgenland können die Kärntner nur träumen. Ihre Wirtschaft hat sich im Vorjahr unterdurchschnittlich entwickelt und wird das auch heuer tun. Die regionale Industrie hat schwer damit zu kämpfen, dass mit Italien und Slowenien gleich zwei Nachbarländer in der Rezession stecken. Die Bauproduktion in Kärnten ist bereits seit 2008 rückläufig. Mit einer Arbeitslosenquote von 9,1 Prozent im Durchschnitt des Vorjahres weist Kärnten weiterhin den zweithöchsten Wert auf (nach Wien mit 9,5 Prozent). Das Bundesland ist auch das einzige, dessen Wirtschaftsleistung noch immer unter dem Niveau des Jahres 2008 (vor der Wirtschaftskrise) liegt. Alle anderen haben die Krisenmarke bereits übersprungen, das Burgenland mit 5,9 Prozent am deutlichsten.

Kärnten ist auch noch in einem anderen Bereich Schlusslicht: Nur dort hat der Beschäftigtenstand das Vorkrisenniveau noch immer nicht erreicht. Am deutlichsten zugelegt hat die Beschäftigung im Burgenland, in Tirol, in Vorarlberg und in Salzburg.

Kommentare