Die Bullen sind noch nicht müde

Die Bullen sind noch nicht müde
Veranlagungs-Experten sagen vor allem in Europa weitere Kursgewinne voraus

Etliche Börsenbarometer schafften im Vorjahr Rekordstände oder zumindest die besten Werte seit vielen Jahren. Dieser Aufschwung brachte auch vielen Anlegern, die in Anteile von Investmentfonds investierten, erfreuliche Erträge. Heimische Aktienfonds mit Veranlagungsschwerpunkt Nordamerika erzielten eine Wertsteigerung von durchschnittlich 24,6 Prozent. Fonds, die sich auf Aktien aus der Eurozone konzentrieren, brachten es auf ein Plus von rund 20 Prozent.

Die gute Performance konnte auch mehr Anleger anlocken. Den Aktienfonds heimischer Anbieter flossen im Vorjahr 419 Millionen Euro an neuen Mitteln zu. Angesichts der tiefen Zinsen für einfache Sparprodukte oder Anleihen stabiler Staaten könnte sich dieser Trend heuer durchaus fortsetzen. Das laufende Jahr habe jedenfalls stark begonnen, sagte Sparinvest-Chef Heinz Bednar vergangene Woche.

Wiener Börse

Stark ist auch der Wiener Börsen-Leitindex ATX ins neue Aktienjahr gestartet. Seit Jahreswechsel hat er rund 6,5 Prozent zugelegt – eine Spur mehr als im gesamten Vorjahr. Mit ein Grund ist, dass der ATX im Vorjahr von etlichen anderen Indizes abgehängt wurde. „Österreich hat sicher Aufholpotenzial“, meint Stefan Klocker, der bei der Semper Constantia Privatbank für die Veranlagungsstrategie zuständig ist. Es wäre nicht überraschend, wenn Wien in Sachen Kursentwicklung andere Börsenplätze übertrumpfen würde. Die Semper-Experten sehen den ATX jedenfalls in absehbarer Zeit auf 3000 Punkte steigen. Am Freitag lag er etwas über 2700 Punkten.

Aktien bevorzugen

Auch wenn mit Aktien im Vorjahr gut zu verdienen war – mit den Kursgewinnen ist es noch nicht vorbei, meinen die Fondsprofis. „Aktien gegenüber Anleihen präferieren“, sagt auch Semper-Mann Klocker. Bei Aktieninvestments sollten Anleger vor allem auf Europa setzen. „Die Bewertungen an den europäischen Märkten liegen unter dem historischen Durchschnitt und damit relativ günstig“, lautet die Analyse von Martin Bruckner, Vorstand der Allianz Investmentbank. Auch japanische Aktien würden – aufgrund der expansiven Geldpolitik in Japan – noch Gewinnpotenzial bieten.

Von den europäischen Aktienmärkten erwartet sich Klocker heuer Kursgewinne auch in Spanien. Titel aus Frankreich sollte man dagegen eher meiden.

Günstige Bewertungen ortet Klocker in den Bereichen Energie, Versorger und Telekommunikation. Auch Finanztitel seien weiterhin interessant, etwa Rückversicherungen wie Swiss Re oder Münchener Rück. Von den Wiener Aktien sieht Klocker die OMV, die Post, die Telekom Austria und die CA Immo als Kauftipps.

Als überdurchschnittlich attraktiv stuft die Sparinvest neben Aktien aus Österreich und Osteuropa auch Titel aus den Wachstumsmärkten (Emerging Markets) ein. Bei Letzteren raten Anlageexperten allerdings auch dazu, nicht wahllos zuzugreifen, weil die Entwicklungen dort sehr unterschiedlich verlaufen würden. Länder wie Mexiko oder Nigeria sind auf den Empfehlungslisten zu finden. Bei der Türkei dagegen sei, zumindest bis zur Jahresmitte, Vorsicht angebracht.

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