„Es gibt noch keine Abschätzung der Auswirkungen auf Umwelt, Klima und die Landwirtschaft“, lautet die Kritik von Bauernbundpräsident Georg Strasser. Hochverarbeitete Lebensmittel seien nicht gesund. Außerdem bestehe die Gefahr, dass die Produktion von wenigen Großkonzernen übernommen wird. Er verweist auf eine Umfrage nach der zwei Drittel der Österreicher Fleischimitate ablehnen.
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Ernährungssicherheit
Die Befürworter des Fleischersatzes aus dem Labor sehen mehrere Vorteile: weniger CO2-Ausstoß und weniger Tierleid. Außerdem könne Fleischersatz aus dem Labor zur weltweiten Ernährungssicherheit beitragen.
Der Obmann des Vereins „Wirtschaften am Land“, Josef Plank, hat da Zweifel. Für die Produktion von Fleischimitaten müssten immer noch Tiere getötet werden. Der Energieverbrauch sei deutlich höher als bei der konventionellen Produktion.
Dazu die deutsche Verbraucherzentrale: „Ob die Herstellung von Laborfleisch umweltfreundlicher ist, kann in diesem frühen Stadium noch nicht eindeutig belegt werden. Sie könnte Ressourcen wie Landfläche einsparen, benötigt jedoch zurzeit mehr Energie.“
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Deklarationspflicht bei Zulassung
Strasser verlangt für den Fall, das es zu einer Zulassung in der EU kommt, eine umfassende Deklarationspflicht. Die italienische Regierung hat zwar die Produktion von Fleischimitaten verboten, aber für die Lebensmittelzulassung ist die EU zuständig.
Hannes Royer vom Verein „Land schafft Leben“ sieht die Verantwortung für die Fleischproduktion beim Konsumenten: „Wir unterhalten uns nur darüber, wie die Fleischproduktion idealerweise aussehen sollte, ändern unseren Konsum aber nicht. Mit unserem Kaufverhalten fördern wir häufig genau jene Produktionsbedingungen, die wir ablehnen.“
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