"Die 125. Drohung des Magna-Chefs lässt uns kalt"
Schert der Autobauer Magna aus dem Metaller-Kollektivvertrag (KV) aus? Die Aussage von Europa-Chef Günther Apfalter im KURIER, wonach er die Löhne in Österreich an die „globale Automobilindustrie anpassen“ und mit der Gewerkschaft eine eigene betriebliche Lösung verhandeln möchte, sorgt jedenfalls für Verwunderung. Weder die Metaller-Gewerkschaft Pro-Ge noch die Angestellten-Gewerkschaft GPA-djp sind zu Zugeständnissen bereit: „Das ist jetzt die 125. Drohung des Magna-Chefs mit der Produktion abzuwandern. Das geht uns zwar langsam auf die Nerven, aber lässt uns kalt“, ätzt GPA-djp-Vize Karl Proyer. Einen eigenen Magna-KV werde es „sicher nicht“ geben, da könne Abfalter die „Ausgliederungskeule“ noch so oft schwingen.
Metaller-Gewerkschafter Rainer Wimmer verweist „mit Stolz“ auf den soeben erzielten KV-Abschluss für die Kfz-Branche von plus 3,4 Prozent und will mit dem Magna-Boss höchstens allgemein über arbeitsplatzsichernde Maßnahmen sprechen. „Das Ansuchen von Magna an uns, bei den KV-Erhöhungen nachzulassen, haben wir abgelehnt“, sagt Wimmer. Ein eigener, niedriger KV sei Lohndumping und das habe noch nie Arbeitsplätze gesichert.
McDonald’s-KV
Ein eigener Betriebs-KV wäre freilich nichts Neues: Eine ganze Reihe an Unternehmen haben – aus ganz unterschiedlichen Gründen – eigene Gehaltstabellen. Die Telekom Austria etwa, Wüstenrot, die APA , einige Luxushotels oder zuletzt auch die Fast-Food-Kette McDonald’s haben mit der Gewerkschaft eigene Kollektivverträge ausverhandelt. IHS-Arbeitsmarktexperte Helmut Hofer sieht grundsätzlich Vorteile darin, flexibler auf betriebliche Erfordernisse einzugehen. Voraussetzung sei aber die Einhaltung des
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