Deutschland: Firmenpleiten auf höchstem Stand seit 2014

„Insolvenz“ geschrieben mit Scrabble-Steinen.
Creditreform-Hochrechnung: 23.900 Unternehmen werden 2025 Insolvenz angemeldet haben.

Zusammenfassung

  • Firmenpleiten in Deutschland steigen 2025 laut Creditreform auf 23.900 und erreichen damit den höchsten Stand seit 2014.
  • Hauptgründe sind hohe Verschuldung, erschwerter Kreditzugang und strukturelle Belastungen wie Energiepreise und Regulierung, besonders für den Mittelstand.
  • Ökonomen erwarten durch staatliche Investitionen ab 2026 eine Abschwächung des Anstiegs, aber keine Trendwende bei den Insolvenzzahlen.

Die konjunkturelle Dauerkrise hat die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland auf den höchsten Stand seit 2014 getrieben. 

23.900 Unternehmen werden nach Hochrechnungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform bis zum Ende des laufenden Jahres Insolvenz angemeldet haben. Das wären über acht Prozent mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2014 hatten nach amtlichen Angaben fast 24.100 Unternehmen hierzulande aufgegeben.

"Viele Betriebe sind hoch verschuldet, kommen schwer an neue Kredite und kämpfen mit strukturellen Belastungen wie Energiepreisen oder Regulierung", erläutert der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, die aktuelle Entwicklung. "Das setzt vor allem den Mittelstand unter massiven Druck und bricht auch vielen Betrieben das Genick."

Trendwende 2026?

Ein kleiner Lichtblick: Die Unternehmensinsolvenzen gehen im laufenden Jahr in Deutschland nicht mehr so rasant nach oben wie in den Jahren zuvor. Nachdem die staatlichen Hilfen der Corona-Pandemie ausgelaufen waren, die vielen Betrieben das Überleben gesichert hatten, waren die Zahlen 2023 und 2024 sprunghaft um jeweils fast ein Viertel angestiegen.

Viele Ökonomen rechnen damit, dass die staatlichen Milliardeninvestitionen in Infrastruktur wie Straßen und Schienen sowie in Verteidigung 2026 das Wirtschaftswachstum ankurbeln werden. Das könnte nach Einschätzung von Creditreform den Anstieg der Insolvenzen bremsen. Dennoch seien zusätzliche strukturelle Maßnahmen nötig, etwa eine Entlastung bei den Stromkosten. "Unter dem Strich gehen wir nach derzeitiger Prognose nicht davon aus, dass die Insolvenzzahlen 2026 stagnieren oder gar zurückgehen werden", sagt Hantzsch.

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