Deutscher Bankenverband drängt auf Einführung von digitalem Euro

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Präsident Peters verweist auf "großen Vorsprung" Chinas: "Zögern wäre fahrlässig".

Die deutschen Privatbanken dringen auf die rasche Einführung eines digitalen Euro. "Wenn Europa diese Innovation verschlafen sollte, könnte langfristig auch seine Währungshoheit verloren gehen – an private Unternehmen oder an andere Staaten", warnte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Hans-Walter Peters, am Donnerstag. An digitalem Geld werde über kurz oder lang kein Weg vorbeiführen.

"Zögern wäre fahrlässig, China hat auf diesem Gebiet bereits einen großen Vorsprung", sagte Peters. Die Volksrepublik arbeitet schon seit längerer Zeit an einem digitalen Yuan und hat bereits eine Testphase mit 50.000 Bürgern gestartet.

Soweit ist Europa noch nicht. Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde muss sich die Euro-Notenbank aber grundsätzlich darauf vorbereiten, nötigenfalls einen digitalen Euro einzuführen. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte dazu vor kurzem einen Bericht vor, der die Vor- und Nachteile einer digitalen Währung auslotet. Vor wenigen Tagen startete zudem ein öffentliches Konsultationsverfahren zu dem Thema.

"Ohne digitalen Euro droht Europa auf mittlere Sicht seine internationale Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel zu setzen", erklärte Peters. Der digitale Wandel in der Realwirtschaft müsse auch von einem digitalem Wandel des Geldwesens begleitet werden. Langfristig werde die monetäre Souveränität Europas nur mit Hilfe digitalen Zentralbankgeldes zu sichern sein.

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