Deutsche Promi-Investorin für Therme Bad Gleichenberg

Das Kurhaus Bad Gleichenberg bekommt neue Eigentümer
Neben einem Steirer zählt Anita Müller, Frau des deutschen Drogerie-Königs Erwin Müller, zu den geldgebern.

Die südoststeirische Therme Bad Gleichenberg hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Nach einem jahrelangen Mega-Streit mit einem Grazer Gesellschafter und der komplexen Insolvenz der Eigentümerin ( Kappa Beteiligungs GmbH) im Juni 2012 wurde die Wellness- und Gesundheitsoase auf neue finanzielle Beine gestellt. Ende 2013 kaufte die B40 Besitz GmbH "unter Beitritt der" Gesellschaften KBG Krankenhaus Beteiligungs GmbH und ZMH GmbH die Vermögenswerte (Liegenschaften, Gebäude) des Kurhauses aus der Insolvenz heraus. Die KBG löste unter anderem auch die Schulden (rund 34 Millionen Euro) bei der Hypo-Alpe-Adria-Bank um 18 Millionen Euro ab.

"Der Gesamtveräußerung ist der Vorzug vor der Zerschlagungsverwertung zu geben", heißt es im elf Seiten starken Gerichtsbeschluss vom 13. Dezember 2013. Die Insolvenz-Forderungen des Landes Steiermark und der Republik Österreich (Bundesministerium für Wirtschaft und Familie) wurden laut Aktenlage zur Gänze zurückgezogen. Durch den B40-Deal wurden der Fortbetrieb des weitläufigen Kurhauses und die rund 200 Arbeitsplätze in der Betreibergesellschaft gesichert.

Die B40 gehört zu 99 Prozent der Haselsteiner Familien-Privatstiftung, den Rest hält der Gesundheitsökonom und B40-Geschäftsführer Christian Köck. Nun wird die Therme verkauft. Vor Kurzem wurden die entsprechenden Verträge unterzeichnet. Mitte Juli soll der Deal dann endgültig abgeschlossen werden.

Deutsche Promi-Investorin für Therme Bad Gleichenberg
Hans Peter Haselsteiner sorgte mit seinem Gedankenspiel zum Verzicht auf neue Autos für Aufregung.
"Für mich ist es kein strategisches Investment und deshalb geben wir es her und alle sind zufrieden ", bestätigt Bautycoon Hans Peter Haselsteiner dem KURIER.

20 Millionen Euro

Käufer sind Investoren um den Steirer Walter Schiefer. Er nimmt nicht nur eigenes Geld in die Hand, sondern kann offenbar auf eine prominente Geschäftspartnerin und Geldgeberin zählen – auf Anita Müller, Frau des deutschen Drogerie-Ketten-Betreibers Erwin Müller aus Ulm.

Anita Müller hat sich selbstständig und abseits des Drogerie-Konzerns ein eigenes geschäftliches Standbein im Gesundheitsbereich aufgebaut. Der Kaufpreis wird mit rund 20 Millionen Euro beziffert, sieben Millionen Euro sollen als Zuschuss bzw. Eigenkapital in die B40 fließen. Mit dem Großteil des Kaufpreises sollen Forderungen (Verbindlichkeiten) abgelöst werden.

Zukunftspotenzial

Der Deal sollte eigentlich noch geheim gehalten werden, bis das Closing im Juli über die Bühne gegangen ist. Daher ist es auch kein Wunder, dass Investor Walter Schiefer am Dienstag von der KURIER-Anfrage völlig überrascht wurde.

"Ich kenne Frau Müller sehr gut, wir haben uns vor Jahren kennengelernt", sagt Schiefer zum KURIER. "Die Therme hat ein großes Zukunftspotenzial, sonst würden wir das nicht machen. Es ist ein Geschäft, das sich am Ende rechnen muss."

Dabei kann er weiter auf Köck zählen. "2010 war die Therme ein Sanierungsprojekt, das wir Ende 2014 erfolgreich abgeschlossen haben", sagt B40-Geschäftsführer Köck zum KURIER. "Ein Teil der Grundvereinbarung ist jetzt, dass ich und meine Mitarbeiter für die nächsten Jahre im Management an Bord bleiben. Wir werden auch die weitere Expansion durch die neuen Eigentümer begleiten."

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