Deutsche Bank verschärft Sparkurs - Renditeziel bekräftigt

Deutsche Bank verschärft Sparkurs - Renditeziel bekräftigt
Kosten sollen stärker fallen als bisher geplant. 18.000 Jobs werden weltweit gestrichen.

Die Deutsche Bank verschärft ihren Sparkurs und sieht sich auf gutem Weg zur Erreichung ihrer Ziele für die Zeit nach dem Konzernumbau. "Seit 2018 haben wir unsere Ziele konsequent erreicht und unsere Pläne umgesetzt", sagte Bankchef Christian Sewing am Mittwoch anlässlich des Investorentags der Bank. "Das bleibt unser Ehrgeiz und das ist das, was Sie von uns erwarten können - jetzt und in Zukunft."

Die Bedeutung der Investmentbank soll weiter steigen, das Geschäft mit Firmen- und Privatkunden steht dagegen zunehmend unter Druck. Im Zuge des Umbaus fallen weltweit 18.000 Arbeitsplätze weg.

"In der dritten Phase unserer Transformation wird unser Weg kein grundsätzlich anderer sein. Aber wir schalten einen Gang hoch", schrieb Sewing in einem Brief an die 87.000 Mitarbeiter des Konzerns. Das Institut sei weiterhin auf einem guten Weg, das Renditeziel (RoTE) von acht Prozent bis 2022 zu erreichen. Dafür muss er allerdings noch um Vertrauen bei Analysten werben. Sie gehen davon aus, dass die Bank dieses Ziel bis dahin nicht schaffen wird. Laut den jüngsten Schätzungen rechnen sie mit etwas mehr als drei Prozent.

Um das Renditeziel trotz des Gegenwinds unter anderem durch die niedrigen Zinsen zu erreichen, verschärft Sewing den Sparkurs. Die Kosten sollen bis 2022 auf 16,7 Milliarden Euro sinken, das sind 300 Millionen Euro weniger als bisher geplant. Einsparungen erhofft sich die Bank unter anderem durch Erneuerungen in der IT. Außerdem habe die Coronakrise weiteres Einsparpotenzial deutlich gemacht - vor allem mit Blick auf Büroraum und Reisen, erklärte Sewing.

Die Erträge sollen im Gegenzug auf 24,4 Milliarden Euro steigen. Den stärksten Zuwachs erwartet die Deutsche Bank im Investmentbanking, das im Zuge des Umbaus eigentlich geschrumpft werden sollte, weil es jahrelang für Milliardenverluste gesorgt hat. Die Erlöse im Kapitalmarktgeschäft sollen bis 2022 um drei Prozent zulegen, bisher waren zwei Prozent veranschlagt. Auch in der Vermögensverwaltung rechnet das Institut mit einem stärkeren Ertragswachstum.

Dagegen schwächelt das Firmenkundengeschäft: Hier senkte die Bank ihre Prognosen - die Erträge sollen nur um ein Prozent statt wie bisher erwartet um drei Prozent zulegen.

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