Deutsche Autobauer setzten für Abgastests Affen ein

Makakenaffen wurden für Abgastests eingesetzt.
Tiere wurden vier Stunden lang den Ausstoß eines Beetles ausgesetzt. Dessen Software war jedoch manipuliert.

Der Dieselskandal zieht immer weitere Kreise. Wie die New York Times berichtet, haben im Rahmen eines Abgastests die deutschen Autobauer VW, BMW und Daimler Affen eingesetzt. VW soll dabei die führende Rolle eingenommen haben, geht aus Gerichts- und Regierungsdokumenten hervor.

Laut der Zeitung wurden bei einem Experiment im Jahr 2014 in den USA zehn Makakenaffen in Boxen gesperrt. Dann wurden ihnen für vier Stunden verdünnte Abgase eines VW-Beetles zugeführt. Um sie zu beruhigen, wurden ihnen in dieser Zeit Zeichentrickfilme vorgeführt. „Sie lieben Cartoons“, sagt Versuchsleiter Jake McDonald vom Lovelace Respiratory Research Institute in Albuquerque.

Ziel des Tests war es, die Abgase des Beetles mit jenem eines Pickup von Ford mit dem Baujahr 1999 zu vergleichen. So sollte die politische Debatte zugunsten des Diesel beeinflusst werden und der Meinung, dass die Dieselabgase krebserregend seien, etwas entgegengesetzt werden.

Ich war ein Trottel

Was man zum Zeitpunkt des Experiments nicht wusste: Die Software des Autos war manipuliert und stieß während des Tests weniger aus als im Normalbetrieb. Und: An der Studie wurde noch im Vorjahr gearbeitet, also lange Zeit nach Auffliegen des Dieselskandals. Laut dem Leiter des Experiments auf Wunsch des Kunden. McDonald selbst will erst vor kurzem bemerkt haben, dass auch der Beetle manipuliert war. „Ich war so ein Trottel“, sagte er der Zeitung gegenüber.

VW teilte laut NYT nur mit, dass die Studie nie veröffentlich worden sei. Und BMW und Daimler sei nicht bewusst gewesen, dass bei diesem Test ein manipuliertes Fahrzeug eingesetzt worden sei.

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