Deripaska-Imperium: Sigi Wolf bleibt an Board

Deripaska-Imperium: Sigi Wolf bleibt an Board
Manager Wolf hält weiterhin drei Zehn-Prozent-Beteiligungen an Unternehmen der Deripaska-Gruppe.

Am Freitag ist Ex-Magna-Boss und Ex-ÖIAG-Aufsichtsratschef Sigi Wolf aus dem Aufsichtsrat des Baukonzerns Strabag SE ausgeschieden. Wolf vertrat seit 2007 den russischen Oligarchen Oleg Deripaska, der mittlerweile wieder 25 Prozent plus eine Aktie an der Strabag hält. Eine neue Regelung im Bankwesengesetz zwang Wolf zum Rückzug. Denn: Der Steirer ist auch Aufsichtsratschef der Sberbank Europe mit Sitz in Wien, der Europa-Tochter der größten russischen Bank.

"Man darf als Aufsichtsratsvorsitzender einer Bank nur noch zwei weitere Mandate haben", sagt Wolf. So sitzt er weiter im Aufsichtsrat der beiden deutschen Autoindustrie-Zulieferer Continental und Schaeffler. Diese AR-Mandate werden von der FMA nur als eines gezählt, weil Schaeffler Continental beherrscht. Das nennt man Gruppenprivileg. Zugleich ist Wolf Verwaltungsratschef von Russian Machines, einem weiteren Unternehmen Deripaskas.

Im Aufsichtsrat der Strabag folgt ihm William "Bill" Spiegelberger nach. Der US-Bürger arbeitete als Anwalt in Moskau und ist Leiter der Rechtsabteilung im Aluminium-Konzern Rusal. Hauptaktionär von Rusal ist Deripaskas Dachkonzern Basic Elements. Aufgrund seiner familiären Wurzeln spricht Spiegelberger fließend deutsch. Indes wurde in der Strabag-Hauptversammlung auch beschlossen, dass für 2014 eine Dividende von 50 Cent pro Aktie ausgeschüttet wird.

Zehn Prozent Anteil

Sigi Wolf bleibt als Gesellschafter bei Russian Machines und den Deripaska-Baufirmen Glavstroy und Transstroy an Bord. "Mir gehören zehn Prozent dieser Unternehmen", sagt Wolf zum KURIER. "Ich fühle mich in dieser Rolle wohl und es macht mir weiterhin Spaß." Er räumt aber ein, dass die EU-Sanktionen Russland hart getroffen haben. Der Druck am Kapitalmarkt sei für russische Unternehmen groß, bei öffentlichen Aufträgen werde gespart.

Indes bauen Glavstroy/Transtroy in Sankt Peterburg ein überdachtes , multifunktionales Stadion mit 68.000 Sitzplätzen. Auftragswert: 1,3 Milliarden Dollar bzw. 1,17 Mrd. Euro. Es wird das neue Heimatstadion des aktuellen russischen Fußballmeisters FK Zenit Sankt Petersburg. Fertigstellung: 2016. Zugleich wird in St. Peterburg auch eine neue U-Bahn-Remise gebaut. Auftragswert: rund 200 Millionen Euro.

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