Der Euro hilft allen - Österreich am meisten

Der Euro hilft allen - Österreich am meisten
Ohne Gemeinschaftswährung stünde Europa wirtschaftlich schlechter da, sagt McKinsey - und spart auch nicht mit Kritik.

Eine neue Studie des internationalen Unternehmensberatungskonzerns McKinsey untermauert die Behauptung der Politik, dass der Euro zu einer Wohlstandsmehrung in allen Mitgliedsländern geführt hat – und sein Auseinanderbrechen gravierende Nachteile auch für alle hätte. Die Überraschung ist die Spitzenstellung Österreichs.

Die deutsche McKinsey- Filiale hat den volkswirtschaftlichen Nutzen für jedes der 17 Euro-Länder in vielen Einzelaspekten geschätzt. Demnach hat 2010 die Euro-Zone eine um 330 Milliarden Euro größere Wirtschaftsleistung gehabt als ohne die Gemeinschaftswährung. Diese Wachstumsgewinne kommen aus intensiverem Handel, niedrigeren Zinskosten und dem Wegfall technischer Kosten wie etwa die Absicherung von Währungsrisiken.

Der Euro hilft allen - Österreich am meisten

Vom Gesamtzuwachs der Zone entfalle die Hälfte auf Deutschland, dessen Wirtschaft durch den Euro heute um 6,4 Prozent größer sei als bei D-Mark-Beibehaltung.

Den größten Wohlstandsgewinn aber habe Österreich mit 7,8 Prozent oder 22 Milliarden Euro 2010 gehabt. Danach komme Finnland mit 6,7 Prozent. Aber auch die heutigen Krisenländer hätten profitiert, wenn auch weit weniger, weil die parallel nötigen Reformen ausgeblieben seien.

McKinsey-Deutschland-Chef Frank Mattern lobte in der Welt die Krisen-Politik von Kanzlerin Merkel: „Bei den vier untersuchten Szenarien schneidet die Kombination strafbarer Fiskalregeln für alle mit Strukturreformen am besten ab.“ Doch die dauerten lange. Es könnte daher heuer ein noch größerer Kriseneinsatz der EZB gefragt sein, warnt einer der Autoren der Studie: Der ginge zu Lasten der Gewinner.

Österreicher glauben an Euro, sind aber verunsichert

Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher glauben weiter an den Euro, geht aus einer gestern Montag veröffentlichten GfK-Umfrage (Sample: 500 Personen) hervor. Überraschend: Ein Viertel der Befragten fühlt sich von der Wirtschaftskrise trotz steigender Inflation und milliardenschwere Haftungen für Griechenland nicht betroffen. Bei der Veranlagung setzen die Bürger auf Immobilien und Grundbesitz sowie Gold und Silber. Skepsis herrscht hingegen bei der Sinnhaftigkeit von privaten Pensionsversicherungen, deren Verzinsung durch die Krise gelitten hat.

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