Der Coup: Walter Polz leitet das Weingut Kilger
Über Hans Kilger und seine millionenschwere Shopping-Tour durch die Südsteiermark wurde unter den Einheimischen stets viel getratscht. Als Konkurrenz nahmen Platzhirschen wie Manfred Tement, Hannes Sabathi & Co. den deutschen Investor aber nicht wahr.
Das ändert sich jetzt schlagartig. Denn Kilger landete einen Coup. Er engagierte Walter Polz als Leiter seines Weingutes. Nicht nur einer der besten Namen in der Südsteiermark, sondern Polz hat auch ein exzellentes Netzwerk in der Weinwelt – und das schürt Ängste, dass in der Welt des Sauvignon blanc nun ein Verdrängungswettbewerb entstehen könnte. Nachdem die Brüder Walter und Erich Polz getrennte Wege gehen und ihr kleines Imperium tatsächlich an den Wiener Immobilieninvestor Thomas Levenitschnig verkauft hatten (Hotel Pössnitzberg und das Weinregal sowie das Weingut Tscheppe wurden verkauft, aber das Weingut Polz bleibt in der Hand von Christoph und Erich Polz jun.), rief Hans Kilger bei Polz kurzerhand an, ob er nicht künftig für Domaines Kilger aktiv sein will.
„Wir haben nicht lange verhandeln müssen, nach wenigen Stunden war klar, dass wir es gemeinsam versuchen“, schildert Walter Polz die Entstehungsgeschichte.
Klingt so einfach: Aber war das Loslassen für den 56-jährigen Walter Polz, der mit seinem Bruder Erich 30 Jahre lang maßgeblich die Marke der Südsteirischen Klassik-Winzer mitaufgebaut hat, wirklich so leicht?
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