Das schwere Rubel-Los der russischen Nationalbank

Je tiefer der Rubel, desto teurer werden Importe für Russland.
Erneut Schwächeanfall der Währung. Je tiefer der Rubel, desto teurer werden Importe für Russland.

Nächster Schwächeanfall des russischen Rubel: Am Mittwochmorgen sackte er auf das neue Rekordtief von 54,89 Rubel je Dollar ab. Am Vormittag gab es eine überraschende Wende, der Rubel gewann deutlich an Kraft. Sofort machte das Gerücht die Runde, die russische Notenbank habe wieder Devisenbestände verkauft, um so den Rubel zu stützen. Der Einsatz wirkte allerdings nicht lange, bald darauf gab die russische Währung auch schon wieder nach.

Dass die Notenbank eingegriffen hat, ist mehr als wahrscheinlich. Schon zu Beginn der Woche hatte sie Devisen im Volumen von 700 Millionen Dollar (563,4 Mio. Euro) verkauft, um dem Rubel auf die Beine zu helfen. Doch auch dieser Versuch war verpufft, der Rubel-Absturz ging weiter. Mit Reserven von mehr als 400 Milliarden Dollar zählt die russische Zentralbank zu den größten Devisenbesitzern der Welt. Regelmäßige Interventionen würden diesen Schatz allerdings rasch abschmelzen. Experten schätzen, dass bei unregelmäßigen Interventionen fünf bis zehn Milliarden Dollar aufgewendet werden müssten, um einen spürbaren Effekt zu erzielen.

Dienstleister

Je tiefer der Rubel, desto teurer werden Importe für Russland. Die russische Dienstleistungsbranche kann ein Klagelied darüber singen. Ihre Geschäfte liefen im November so schlecht wie seit fünfeinhalb Jahren nicht mehr. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex rutschte auf 44,5 Punkte ab. Erst Werte oberhalb von 50 Punkten signalisieren Wachstum, davon ist die Branche mittlerweile weit entfernt.

Besserung ist nicht in Sicht. Im kommenden Jahr wird die russische Wirtschaft schrumpfen. Angesichts einer Inflation von 7,5 Prozent müssen sich die Konsumenten beim Einkaufen bremsen.

Kommentare