Das Big Business mit den Drohnen
Wenn Brian McLuckie vor seinen Drohnen, die wie riesige Modellflieger aussehen, steht, ist die Begeisterung über die neue Technik spürbar. Vor sechs Jahren hat der ehemalige Jet-Ingenieur in einer kleinen Lagerhalle nahe Toronto begonnen, mit einem Freund Drohnen zu entwickeln. Eine Handvoll an Investoren (Anwälte, Mediziner) konnte er überzeugen, bis dato 3,1 Millionen Euro in das kleine Unternehmen Brican zu investieren. "Aus Liebe zum Fliegen", wie McLuckie erzählt. Ziel sei es, 300 Drohnen im Jahr zum Preis von je 240.000 Euro an industrielle Anwender zu verkaufen. "Das ist um die Hälfte günstiger als vergleichbare Modelle", wie der Firmengründer meint.
Das Start-up ist nur eines von rund 800 kanadischen Unternehmen in Sachen Drohnen. "Amazon hat mit seiner Drohnen-Idee alles in Bewegung gebracht", sagt Ian Glen. Er ist Geschäftsführer von ING Robotic und schon seit 2002 auf dem Markt. Seine Drohnen waren bereits im Afghanistan-Krieg im Einsatz, mittlerweile sind sie vielfältig unterwegs. Sei es zur Zählung von Elchen, zur Überprüfung von hohen Fabriks-Schornsteinen oder zum Check, ob eine Pipeline leck ist. Schließlich sei das 850.000 Kilometer lange Netz im Land so am einfachsten und kostengünstigsten zu prüfen. "Kanada ist bei Drohnen ein führendes Land", so Glen. Denn in den unbewohnten Weiten könnten Geräte besser getestet werden. Genehmigungen gebe es einfacher als in den USA.
Universitäten
Auch an den Unis wird fleißig an Drohnen geforscht. Am Aerospace Institute der Uni Toronto etwa werden neue Funkverbindungen und genauere Landungen erprobt. "15 Zentimeter Genauigkeit ist das Ziel", sagt Professor David Zingg. Zudem sollen die Drohnen selbst aus ihren Flügen lernen, um mit Turbulenzen, Gegenwind oder Rotorproblemen leichter zurechtzukommen. Eine Kooperation besteht u. a. mit der Universität Klagenfurt. Dort wird an untereinander vernetzten Drohnen geforscht.
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