Credit-Suisse-Chef kassiert 11 Millionen Euro

Credit-Suisse-Chef kassiert 11 Millionen Euro
3,7 Millionen Franken Fixgehalt, der "Rest" sind Boni.

Top-Gehalt auch bei Milliardenverlust: Der Chef der Schweizer Großbank Credit Suisse, Tidjane Thiam, hat trotz der tiefroten Zahlen des Geldhauses 2016 fast 12 Millionen Franken (rund 11 Mio Euro) verdient. Damit bekam der Manager nahezu dreimal so viel wie zuletzt Deutsche-Bank-Chef John Cryan.

Wie aus dem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht der Credit Suisse hervorgeht, fiel der Verlust der Bank mit 2,7 Milliarden Franken sogar noch höher aus, als bei der Bekanntgabe vorläufiger Zahlen Mitte Februar erwartet worden war. Grund ist ein Vergleich in einem Rechtsstreit in den USA. Credit Suisse hat sich bei krummen Geschäften mit Wertpapieren, die mit Immobilienkrediten besichert waren, nach eigenen Angaben grundsätzlich mit der US-Behörde NCUA (National Credit Union Administration) geeinigt. Diese Vereinbarung kostete die Rivalin der Deutschen Bank 272 Millionen Franken.

Sparstift für Kostensenkung

Thiam, der die Führung des Instituts erst Mitte 2015 übernommen hatte, setzt auf Kostensenkungen und den Ausbau der als stabil geltenden Vermögensverwaltung. 2015 hatte die Bank wegen teurer Rechtsstreitigkeiten um fragwürdige Geschäfte aus früheren Jahren noch tiefer in den roten Zahlen gesteckt als 2016. Die Vergütung des Vorstandschefs von insgesamt 11,9 Millionen Franken teilt sich in ein Fixgehalt von 3,7 Millionen sowie kurzfristige und langfristige Ansprüche von je gut 4 Millionen Franken auf. Mit dem Vorjahr sind die Zahlen schwierig zu vergleichen. Thiam hatte für das zweite Halbjahr 2015 rund 4,6 Millionen Franken erhalten. Allerdings bezahlte ihm die Credit Suisse einen Ausgleich für Boni, die ihm bei seinem vorherigen Arbeitgeber - dem britischen Versicherer Prudential - entgangen waren. Insgesamt strich er so 18,9 Millionen Franken ein. Mit seiner Vergütung für 2016 liegt Thiam ein Stück hinter seinem Kollegen Sergio Ermotti von der größten Schweizer Bank UBS, der 13,7 Millionen Franken bekam.

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