CoV: USA verteilen 1.200 Dollar-Schecks

FILE PHOTO: Picture illustration of a test tube labelled with the coronavirus is seen in front of U.S. dollar banknotes
Die meisten US-Steuerzahler sollen als Unterstützung einen Scheck über 1.200 US-Dollar bekommen. Pro Kind 500 Dollar extra.

Hongkong hat in der Coronavirus-Krise darauf gesetzt - und auch die USA planen es: Helikoptergeld. Hongkong hat seinen Bürgern (Vorraussetzung: fester Wohnsitz) zur finanziellen Unterstützung 10.000 Hongkong-Dollar (etwa 1180 Euro) ausbezahlt. Finanzsekretär Paul Chan betonte, es müssten "entscheidende Maßnahmen" ergriffen werden, um die wirtschaftlichen Probleme der Stadt anzugehen.

Auch so gut wie jeder amerikanische Steuerzahler soll zumindest einen, wenn nicht gar zwei Schecks in die Hand gedrückt bekommen, erklärte US-Finanzminister Steven Mnuchin am Donnerstag. Fürs erste winken 1.200 Dollar (1.111,01 Euro), pro Kind weitere 500 Dollar. Superreiche sollen von der Aktion ausgenommen werden.

Die Maßnahme ist Teil eines massiven Konjunkturpakets, mit dem die Regierung rund eine Billion Dollar (900 Milliarden Euro) in die Wirtschaft pumpen will.

"Wir müssen mutig und schnell handeln", forderte der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell. Das Gesetzespaket werde in Verhandlungen noch Veränderungen erfahren, es solle nun aber mit höchster Dringlichkeit verabschiedet werden, sagte er.

Helikoptergeld geht auf Milton Friedman zurück, der sich 1969 fragte, was wohl passieren würde, wenn man 1000 Dollar aus einem Hubschrauber auf die Leute herabregnen ließe  – und kam auf steigende Preise.

Die republikanischen Senatoren wollen das gut 200 Seiten umfassende Gesetzespaket am Freitag mit ihren demokratischen Amtskollegen besprechen, um eine gemeinsame Fassung zu erstellen. Das Hilfspaket braucht dann noch die Zustimmung des von den Demokraten kontrollierten Repräsentantenhauses. Viele Demokraten haben bereits höhere Schecks für die Amerikaner gefordert. Sie wollen auch eine Stärkung der Gesundheitsversorgung und der Arbeitslosenversicherung.

Einer Vorlage des US-Finanzministeriums zufolge sollen für die Direktzahlungen an die Bürger rund 500 Milliarden Dollar (450 Milliarden Euro) bereitgestellt werden. Finanzminister Steven Mnuchin hatte am Donnerstag erklärt, die Hilfen sollten möglichst innerhalb von drei Wochen nach einer Verabschiedung durch den Kongress auszuzahlen. Möglicherweise werde auch eine zweite Zahlung dieser Art erwogen. "Wir sind entschlossen, die Wirtschaft zu unterstützen." Zudem soll es großzügige Kreditprogramme für Unternehmen geben.

Das genaue Ausmaß der wirtschaftlichen Verwerfungen der Coronavirus-Pandemie sind indes noch nicht absehbar. Mnuchin sagte mit Blick auf das Wirtschaftswachstum in den USA, im zweiten Quartal sei wegen der Krise ein Dämpfer zu erwarten. Im dritten Quartal rechne er aber mit einer Besserung und im vierten Quartal schließlich mit einer "gigantischen" positiven Entwicklung.

Kommentare