Coronavirus: Viele neue Regeln und offene Fragen für Unternehmer

CORONAVIRUS - KURZARBEIT/ARBEITSMARKT
Beim Thema Krankenstand in der Kurzarbeit wurde nachgebessert. Wirtschaftsprüfer haben häufige Fragen zusammengestellt.

Bei Wirtschaftsprüfern wie jenen der BDO laufen dieser Tag die Telefone heiß. „Es gibt Tonnen an Fragen zu den neuen Regelungen“, weiß BDO-Partner Bernd Winter aus eigener Erfahrung. Die wichtigsten Themen hat der Berater nun auf www.bdo.at zusammengefasst. Die Palette reicht von Kurzarbeit bis zur Abholung von Förderungen.

Einige Regelungen werden noch modifiziert. Unter anderem im Bereich Kurzarbeit. Üblicherweise muss ein Arbeitgeber die Lohnkosten übernehmen, wenn sein Mitarbeiter in der Kurzarbeit krank wird. Diesmal soll aber das AMS einen Teil der Kosten für Arbeitszeiten, die aufgrund von Krankenstand entfallen, übernehmen. Gibt es im Unternehmen Kurzarbeit und wird die Arbeitszeit etwa von 40 auf zehn Stunden reduziert, dann werden drei Viertel des Krankenstands vom AMS getragen, ein Viertel von der Firma, teilte die Wirtschaftskammer Montagnachmittag mit.

Förderung gesucht

Winter geht davon aus, dass es auch bei den Förderungen noch Änderungen geben wird. Aus seiner Sicht haben es in Corona-Zeiten speziell große Firmen, die kein nennenswertes Exportgeschäft haben, schwer, an Förderungen zu kommen. Es gebe viel Unterstützungen auf kommunaler- und Landesebene für Einpersonenunternehmen und für Klein- und Mittelbetriebe, wobei letztere oft auch gut von den Förderungen des aws gestützt werden.

Die  exportorientierten Firmen würden dagegen durch die Österreichische Kontrollbank (OeKB) unterstützt werden. „Übrig bleiben große Firmen ohne Exportgeschäft“, fürchtet Winter. „Und zwar quer über alle Branchen hinweg, von der Baufirma bis zum Buchhändler.“ Er geht davon aus, dass die Regierung auch hier noch nachbessern wird.

Der österreichische Buchhandel hat in der ersten Woche der Coronavirus-bedingten Geschäftsschließungen und Ausgangsbeschränkungen übrigens einen Umsatzrückgang von 50 bis 70 Prozent hinnehmen müssen – und das trotz stark gestiegener Käufe via Telefon und Online-Shops. 

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