Mehr als 20.000 Betriebe bereiten Kurzarbeit vor

CORONAVIRUS - KURZARBEIT/ARBEITSMARKT
Sozialpartner besserten noch einmal nach: AMS-Geld jetzt auch bei Krankenstand

Bis zu 20.000 heimische Unternehmen bereiten sich laut Auskunft von Gewerkschaft und Arbeiterkammer (AK) derzeit auf Kurzarbeit vor. Darunter auch viele Unternehmen, die zuvor ihr Personal kündigen wollten.

Vor allem Händler

Thema ist Kurzarbeit unter anderem bei den Möbelketten XXXLutz und Kika/Leiner, aber auch beim Modehändler H&M oder der Drogeriemarktkette dm. Auch Sportartikelhändler schicken ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit, etwa Sports Direct. Weiters hat der Gastronomiegroßhändler Transgourmet Österreich, eine Tochter des Schweizer Handelsunternehmens Coop, ab Montag 1.680 seiner 1.800 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für vorerst drei Monate in Kurzarbeit geschickt.

Nachbesserung

Nach zahlreicher Kritik von Klein- und Mittelbetrieben wurde die neue Corona-Kurzarbeit jetzt noch einmal nachgebessert. Das Arbeitsmarktservice (AMS) übernimmt jetzt auch einen Anteil an den Kosten für einen Krankenstand im Rahmen der Kurzarbeit, teilte Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer am Montag mit.

Üblicherweise muss ein Arbeitgeber die Lohnkosten übernehmen, wenn sein Mitarbeiter im Rahmen einer Kurzarbeit krank wird. Diesmal soll aber das AMS einen Teil der Kosten für Arbeitszeiten, die aufgrund von Krankenstand entfallen, übernehmen.

Gibt es im Unternehmen Kurzarbeit und wird die Arbeitszeit etwa von 40 auf zehn Stunden reduziert, dann werden drei Viertel des Krankenstands vom AMS getragen, ein Viertel zahlt das Unternehmen. „Mit der Corona-Kurzarbeit haben wir ein Modell auf den Weg gebracht, das Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch die Krise hilft. Das Unternehmen zahlt letztlich nur die Arbeitszeit, die es auch erhält. Gleichzeitig bleiben die Arbeitsplätze trotz Krise erhalten“, sagt Mahrer.

Wie rasch die Abwicklung durch das AMS erfolgen wird und die Beihilfen an die Betriebe fließen, bleibt abzuwarten.

 

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