Conwert-Aktionäre pokern um höhere Abfindung

Conwert-Aktionäre pokern um höhere Abfindung
Die verbliebenen Aktionäre des Immo-Unternehmens Conwert fordern 23 Euro je Aktie.

Letzter Akt in der Übernahme des Wiener Immobilienunternehmens Conwert durch die deutsche Vonovia: Kommenden Dienstag wollen sich die Deutschen in einer außerordentlichen Hauptversammlung das Squeeze-Out der verbliebenen Streubesitz-Aktionäre absegnen lassen. 17,08 Euro je Aktie bietet Vonovia, die schon 94 Prozent an Conwert hält. Allerdings liegt der Aktienkurs von Conwert an der Wiener Börse schon höher: am Freitag (um 15 Uhr) notierten die Titel mit 18,24 Euro.

Doch der Streubesitz will sich damit nicht abfinden. "Wir halten 23 Euro für einen fairen Wert der Conwert-Aktie", sagt Klaus Umek von der Fondsgesellschaft Petrus Advisers, die mehr als ein Drittel des verbliebenen Conwert-Streubesitzes hält. Petrus Advisers biete allen anderen Privataktionären an, sie bei der Hauptversammlung zu vertreten.

Gute Chancen

Umek hält die Wahrscheinlichkeit, dass Vonovia den verbliebenen Aktionären mehr als 17,08 Euro zahlt, für hoch. Denn das österreichische Aktiengesetz schütze in so einem Fall die Kleinaktionäre.

Tatsächlich würde ein langwieriger Gerichtsstreit um die Höhe der Abfindung für die Deutschen teuer. Die Sache geht nämlich an das Handelsgericht, wo ein Expertengremium aus ehemaligen Richtern die Streitfrage zu beurteilen hat. Alle Kosten für Gutachten, Rechtsanwälte und Spezialisten, die dafür notwendig seien, muss Vonovia tragen.

Außerdem würde laut Gesetz die Differenz zwischen dem Angebot von Vonovia und der Forderung von Petrus Advisers - das sind rund sechs Euro je Aktie - während der Dauer der Auseinandersetzung laut Gesetz mit acht Prozent verzinst. Vonovia habe also einen doppelten Anreiz zuzustimmen.

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