Computerspiele: Cliffhanger Productions Software ist pleite

Computerspiele: Cliffhanger Productions Software ist pleite
Trotz Behebung eines Fehlers beim Online-Spiel Shadowrun Chronicles blieben Folgeaufträge aus.

Der Wiener Online-Computerspiele-Entwickler Cliffhanger Productions Software GmbH um Michael Paeck und Jan Wagner wird seinem Namen nicht gerecht. Das Unternehmen musste beim Handelsgericht Wien einen Konkursantrag einbringen, eine Fortsetzung des Geschäftsbetriebes in der Pleite-GmbH gibt es aber nicht. "Eine Fortführung des Unternehmens erscheint aus heutiger Sicht nicht darstellbar", heißt es im Insolvenzantrag. 29 Jobs sind von der Pleite betroffen. Das bestätigt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER.

Ungestörter Spielbetrieb

Die Computerexperten von Cliffhanger Productions Software haben mit AErena ihr erstes Game produziert, das laut Geschäftsführer Michael Paeck aber leider floppte. Zuletzt das wurde Game Shadowrun Chronicles mit viel Aufwand und großer Erwartung entwickelt. "Beim letzten abgelieferten Produkt Shadowrun Chronicles kam es bei der Veröffentlichung zu schwerwiegenden Fehlern, die beim Auftraggeber zu Umsatzeinbrüchen geführt haben", sagt Paeck zum KURIER. "Es war ein Fehler in der Programmierung, der nicht aufgefallen ist, und es hat Wochen gedauert, bis der Fehler gefunden worden ist." In einer Konfigurationsdatei war laut Paeck ein Befehl falsch geschrieben. Die Leute konnten das Spiel eine Zeit lang nicht spielen, so der Geschäftsführer, und haben entsprechende Kommentare im Netz abgegeben. Der Fehler ist mittlerweile längst behoben.

Betreiberfirma nicht insolvent

"Das Online-Spiel Shadowrun Chronicles ist von der Insolvenz nicht betroffen und der Betrieb und die Erweiterung des Spiels gehen weiter ", versichert Paeck. "Der Betrieb und die Weiterentwicklung wird von der Schwestergesellschaft Cliffhanger Productions Games GmbH durchgeführt." Nachsatz: "Diese Firma wird das Ganze restrukturieren." Obwohl der Fehler saniert wurde, blieben die kurzfristigen Folge- und Wartungsaufträge, die zur Abdeckung der Fixkosten benötigt werden, aus.

"Wir haben das Unternehmen 2006 gegründet und lange durchgehalten", sagt Paeck. "Wir haben einen guten Namen und haben alles versucht." So wurden Gespräche mit potenziellen Investoren geführt, die aber kurzfristig zu keinem Erfolg führten. Aber ohne Einnahmen können die Fixkosten (Personal) nicht bedient werden. Die Geschäftsführung musste die Reißleine ziehen.

Laut Bilanz 2013 hatte die Cliffhanger Productions Software GmbH rund 763.000 Euro. Die Schulden sind weiter gestiegen. Rund 100.000 Euro sind bei einer Bank offen, 227.000 Euro entfallen auf Privatkredite, die dem Unternehmen zur Verfügung gestellt haben.

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