Chipkonzern Nvidia im Höhenflug, Aktie hebt ab
Der Boom bei Künstlicher Intelligenz (KI) sorgt weiterhin für explosives Wachstum beim US-Chipkonzern Nvidia. Im vergangenen Quartal war der Umsatz mit 22,1 Milliarden Dollar mehr als dreimal höher als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit 20,4 Milliarden Dollar gerechnet.
Die Nvidia-Aktie legte im nachbörslichen US-Handel am Mittwoch und im Frühhandel am Donnerstag um mehr als zehn Prozent zu.
Das Geschäft mit Technik für Rechenzentren war mit einem Umsatz von 18,4 Milliarden Dollar sogar fünfmal höher als im Vorjahresquartal. Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten Nvidia-Technologien bewähren sich schon seit Langem für die Rechenarbeit beim Anlernen von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz. Das lässt das Geschäft - und den Börsenwert - von Nvidia rasant steigen.
Der Quartalsgewinn von Nvidia sprang binnen eines Jahres von 1,4 auf knapp 12,3 Milliarden Dollar hoch. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz habe einen Wendepunkt erreicht, und die Nachfrage steige weltweit, betonte Nvidia-Chef Jensen Huang.
Auch der Ausblick für das laufende Quartal liegt über den Erwartungen. Nvidia stellte Erlöse von rund 24 Milliarden Dollar in Aussicht, am Markt war im Schnitt mit einer Prognose bei 22 Milliarden Dollar gerechnet worden.
Konflikt mit China belastet
Etwas gebremst wird das Nvidia-Geschäft von den Maßnahmen der US-Regierung gegen Lieferungen von KI-Technologie nach China. Nvidia darf seine modernsten Chip-Systeme, mit denen Künstliche Intelligenz angelernt wird, nicht dorthin verkaufen. Washington verweist auf das Risiko, dass die Technik für militärische Zwecke eingesetzt werden könnte. Auch für eine abgespeckte Version der Geräte bekam Nvidia bisher keine Ausfuhr-Lizenz, deswegen wurden zuletzt Chips geliefert, deren Leistung unter den vorgegebenen Grenzwerten liegt.
Nikkei-Index auf Rekordhoch
Angetrieben vom Nvidia-Höhenflug zogen an den Börsen auch die anderen Technologie-Titel an. Der japanische Nikkei-225 erreichte ein Rekordhoch - nach über 34 Jahren Anlauf. Der Nikkei-225 schloss nach der verhaltenen Entwicklung in den Vortagen 2,19 Prozent höher mit 39.098,68 Punkten. "Das letzte Mal, dass der Index so hoch notierte, war im Dezember 1989", merkte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets an. "Die japanischen Unternehmen haben es geschafft, die höheren Preise an Endkunden weiterzureichen, ein Novum in dem Land der aufgehenden Sonne, in der die Menschen lange Zeit nur sinkende Preise und Deflation kannten."
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